Fall Luca

NGO wirft Staatsanwaltschaften Vertuschung vor

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Die NGO "Resistance for Peace" hat den Staatsanwaltschaften von Innsbruck und Korneuburg im Fall Luca "Vertuschung" vorgeworfen

In einer Beschwerde an Justizministerin Maria Berger (S) war von "groben Verfahrensmängeln" die Rede. Die Staatsanwaltschaften würden einige äußerst wichtige Angaben aus Anzeigen nicht verwerten. Wie mehrmals in den Medien zu lesen gewesen sei, werde nur gegen den Haupttäter, die Kindesmutter, die Kinderschutzgruppe des Krankenhaus Mödling und gegen die Jugendwohlfahrten Mödling und Schwaz ermittelt. Von der von "Resistance for Peace" ebenfalls angezeigten Kinderschutzgruppe der Uni Kinderklinik Innsbruck und einem involviertem Tiroler Gutachter sei jedoch keine Rede mehr gewesen. Ein Arzt der Uni Klinik hatte sexuellen Missbrauch festgestellt. Beim Gutachter werde Amtsmissbrauch vermutet. Im Endbericht des Gutachters sei sexueller Missbrauch von Luca ausgeschlossen worden.

Politische Einflussnahme
"Resistance for Peace" vermutete sogar politische Einflussnahme auf die Staatsanwaltschaften. In der Beschwerde an die Justizministerin wurde angeführt, es dränge sich der Verdacht auf, dass es politische Weisungen gegeben habe und gebe.

Vorwürfe zurückgewiesen
Der 17 Monate alte Luca war vermutlich nach Misshandlungen am 3. November 2007 in einem Wiener Krankenhaus an den Folge eines Gehirnödems gestorben. Der Hauptverdacht richtet sich gegen den 23-jährigen Lebensgefährten der Kindesmutter aus dem Bezirk Wien-Umgebung. Er ist in Untersuchungshaft. Auch die 22-jährige Mutter aus dem Tiroler Bezirk Schwaz stehe unter Verdacht. Die Frau befindet sich auf freiem Fuß. Im dem Fall waren auch Anzeigen gegen die Jugendwohlfahrten Mödling und Schwaz eingegangen.

Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft wies die Vorwürfe zurück. "Wir wollen mit Sicherheit nichts vertuschen", sagte Staatsanwalt Wilfried Siegele. Auch von politischen Weisungen könne keine Rede sein.

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