Niederösterreich schnuppert ungarische Wirtschaftsluft. In Budapest präsentieren sich derzeit junge Unternehmer mit viel Kulinarik.
„Roosaamunde“, trällert die ungarische Band mitten in der großen Markthalle von Budapest. Seltsame Klänge hier in der ungarischen Hauptstadt, doch der Schunkel-Hit ist Absicht. Derzeit liebäugeln niederösterreichische Unternehmer mit den ungarischen Nachbarn, und dazu hat man neben der Präsentation von kulinarischen Köstlichkeiten, auch eine (nicht ganz so hippe) Kapelle organisiert.
Toller Markt
175 Unternehmer haben in den letzten Jahren in
Ungarn Fuß gefasst und es sollen mehr werden. Die Wirtschaftsagentur ecoplus
hat deshalb diese Initiative gestartet und in Ungarn auch eine Außenstelle,
die vor Ort sprachlich und organisatorisch aushilft. Wirtschaftslandesrätin
Petra Bohuslav sieht Ungarn als tollen Markt: „Ungarn gehört mit
Deutschland, Italien und Tschechien zu den wichtigsten Handelspartnern
Niederösterreichs. Schon jetzt gibt es rege grenzüberschreitende
wirtschaftliche Verflechtungen, so gehört Ungarn zu den Top-5-Exportländern
Niederösterreichs. In Zukunft soll ein Fokus auf erneuerbare Energien und
Umwelttechnik gelegt werden, hier sehen wir großes Potenzial für
niederösterreichische Unternehmen“.
Zu teuer
Doch aufgrund der ungarischen Währungsprobleme (kein
Euro, ein schwankender Forint und ein Durchschnittsverdienst von 400 Euro)
sehen sich NÖ-Unternehmer noch mit Problemen konfrontiert. Jungunternehmer
Stefan Grossauer aus Schönberg, der exklusive Konserven produziert: „Die
Leute mögen unsere Produkte zwar sehr, doch sie sind ihnen zu teuer.“
Sympathie kostet weniger, deshalb haben die Ungarn davon viel. Sie mögen Österreich sehr – vor allem wegen Kaiserin Sisi, die hier echten Kultstatus genießt.