Erst freigelassen

Nach Panne der Justiz: Sex-Täter doch in Haft

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Ein mutmaßlicher Vergewaltiger wurde laufen gelassen. Doch jetzt sitz er in Haft. 

NÖ. Auch Strafrechtler haben schlechte Tage: Solch einen muss der zuständige Haftrichter aus Korneuburg am 29. April erwischt haben. Da beschloss er, den 22-jährigen afghanischen Asylwerber Asghar A. nicht in U-Haft zu nehmen, nachdem dieser zuvor als mutmaßlicher Vergewaltiger einer 55-Jährigen aus Poysdorf im Weinviertel festgenommen worden war. „Kein dringender Tatverdacht, zu widersprüchlich die Angaben des Opfers“, argumentierte der Richter und setzte den Flüchtling auf freien Fuß. Die Widersprüche: Der mutmaßliche Sex-Täter wurde zu groß beschrieben – der Verdächtige misst nur 1,63 Meter. Die Jackenfarbe passte nicht, ebenso wenig die Richtung der Flucht.

Die Entscheidung löste Empörung aus. Bei Polizisten hinter vorgehaltener Hand, bei Ortsbürgermeister Thomas Grießl (VP) ganz unverhohlen. Er intervenierte sogar bei Justizministerin Alma Zadic.

Jetzt wurde Asghar A. in Traiskirchen gefasst. Die DNA aus Spermaspuren auf der Kleidung der 55-Jährigen stammte von ihm.

Bürgermeister Grießl zeigte sich erleichtert, FP-Chef Udo Landbauer spricht von einem Skandal und fordert die sofortige Abschiebung des vorbestraften Afghanen. Der Haftrichter kommt diesmal an seiner Entscheidung nicht mehr vorbei. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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