Fall Hirtzberger

Neue Beweise gegen Osberger

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Im Fall des vergifteten Spitzer Bürgermeister Hannes Hirtzberger gibt es laut Polizei "neue Beweise" gegen den Tatverdächtigen Helmut Osberger, für den die Unschuldsvermutung gilt.

Details wollte Chefinspektor Leopold Etz vom Landeskriminalamt Niederösterreich (LK NÖ) am Donnerstag unter dem Hinweis auf das laufende Verfahren nicht nennen. "Es gibt genug Neues", so Etz. In dem Fall habe bisher der DNA-Abgleich von den auf der Grußkarte gefundenen Spuren und jenen des Beschuldigten eindeutig übereingestimmt, weshalb Osberger am 27. Februar in Untersuchungshaft genommen worden war. Anklage gegen ihn wegen versuchten Mordes könnte in zwei bis drei Wochen erhoben werden.

Osberger hingegen beteuerte via Anwälten seine Unschuld. Kurt Wolfmair, ein Verteidiger des Verdächtigen, sieht das Alibi seines Mandanten durch eine Rechnung bestätigt. Demnach habe der knapp 56-Jährige am 8. Februar um 17.53 Uhr ein Seidennachthemd in Krems gekauft.

Hirtzberger noch in Aufwachphase
Hirtzberger befand sich am Donnerstag weiter im künstlichen Tiefschlaf im Krankenhaus Krems. Die mit einer Reduktion der Medikamente eingeleitete Aufwachphase sei "ein langer Prozess", berichtete Klaus Schwertner von der NÖ Landeskliniken-Holding. Es gelte im Anfangsstadium zu beobachten, wie Hannes Hirtzberger auf die Reduktion der Medikamente reagierte, erläuterte Schwertner. Am Dienstag war bekannt geworden, dass sich die in Folge der Vergiftung entstandene Hirnschwellung beim 55-Jährigen zurück gebildet habe.

Eine Prognose über die gesundheitlichen Folgen der Vergiftung war weiterhin nicht möglich. Hirtzberger wird seit 9. Februar im Krankenhaus Krems intensiv-medizinisch betreut. An diesem Tag hatte der 55-Jährige von einer Praline gegessen, der Strychnin beigefügt war.

Hirtzberger hatte laut Polizei von 17.00 bis 19.00 Uhr am 8. Februar vor dem Gemeindeamt in Spitz an der Donau seinen Pkw abgestellt. Als der 55-Jährige wieder zu seinem Auto kam, fand er an der Windschutzscheibe seines Wagens ein Kuvert samt Grußkarte vor. Beigelegt war diesem auch die mit Strychnin versetzte Praline. Von dieser aß das Opfer einen Tag später.

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