Drama von Krems

Polizist leidet unter dem Schuss

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Aus der Dienstwaffe des Polizisten Andreas K. sollen die Todesschüsse von Krems gekommen sein. Er arbeitet jetzt im Polizei-Innendienst.

Für den Kremser Polizisten Andreas K. brachte der 5. August 2009 wohl den dramatischsten Einschnitt in seiner Berufslaufbahn.

Mitten in der Nacht wird er zu einem Supermarkteinbruch gerufen – und dabei erschießt er (angeblich in Notwehr) den erst 14-jährigen Florian P.

In den Rücken
Die Umstände der Schüsse sind weiter unklar. Gutachten belasten allerdings den Polizisten schwer, denn die Kugel traf den Teenager in den Rücken – was als Indiz gegen Notwehr gilt. Der Polizist K. sagt laut Gerichtsprotokoll: „Bevor ich den Schuss abgegeben hab’, habe ich dann rechts irgendetwas gehört. Da war ein Schatten oder sonst irgendwas. Ich habe mich kurz nach rechts umgedreht, und währenddessen ich mich umgedreht habe, war der P. schon umgedreht und war in Vorwärtsbewegung, und dann war die Schussabgabe.“ Der Beamte konnte nicht angeben, ob der Teenager einen bedrohlichen Gegenstand in Händen hielt.

K.s Schilderung zweifeln Gutachter an. „Es kann festgestellt werden, dass die Aussagen des Beschuldigten … im Widerspruch zu den objektiv festgestellten Spuren stehen“, informiert der Ballistiker Ingo Wieser das Gericht.

Schiedsrichter
Der Polizist und mutmaßliche Todesschütze – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – wird als sehr sportlich beschrieben. Er ist begeisterter Fußballer, auch Hobby­schiedsrichter. Über seinen Spitznamen „Rambo“ wird jetzt kaum mehr gesprochen. Statt auf Streife zu gehen, arbeitet er im Raum St. Pölten im Polizei-Innendienst. Und wartet die Ermittlungen ab.

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