Mit Spielzeugpistole

Post-Geiselnehmer geschnappt

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Raub auf Krankenschein: Der 50-Jährige arbeitete bei der Wiener Gebietskrankenkasse. Mit der Beute wollte er Schulden begleichen.

Bei seinen zwei Überfällen am 10. Oktober auf Postämter in Tulbing und Atzenbrugg ging Alexander H. besonders brutal vor, bei der Einvernahme im Landeskriminalamt am Dienstag zerfloss er vor Selbstmitleid und gestand alles. Nachdem er eine täuschend echte Spielzeugpistole seiner 80-jährigen Geisel an den Hals gehalten hatte, floh er mit knapp 50.000 Euro in einem dunklen Golf mit gestohlenen Kennzeichen und vergrub die Beute im Garten des Hauses seiner Frau in Tulln.

Hässlich
Die Kriminalisten brachten die gestohlenen Nummerntafeln mit einem Ford Galaxy in Verbindung, der bei verschiedenen Bankbetrügereien im Spiel war. Und den fanden sie schließlich in Tulln, weil: „So ein hässliches Grün gibt es nur ein Mal“, meint Ermittler Helmut Burgsteiner. Alexander H.s Ehefrau wusste nichts vom brutalen Treiben ihres Mannes, obwohl ihr der Verdächtige in der Zeitung sehr bekannt vorkam.

Schulden
Mit seiner Beute wollte der 50-jährige Mitarbeiter der Wiener Gebietskrankenkasse Schulden begleichen. Der Hauskauf hatte ihn in den finanziellen Ruin getrieben. Lediglich 8.500 Euro konnten die Ermittler sicherstellen, den Rest hatte H. bereits „investiert“. Jetzt sitzt der höfliche 50-Jährige in der Justizanstalt St. Pölten. An seine zwei Geiseln denkt H. aber nicht mehr. Burgsteiner: „Die Frauen haben einen Schock fürs Leben und dem ist das egal.“

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