Schüsse in Krems

So köderte Banden-Profi Florian P.

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Roland T. und Florian P. wurden von Bandenboss Alen S. (22) am Kremser Bahnhof „verpflichtet“.

Knalleffekt im Kremser Supermarkt-Drama: Roland T. (17) und Florian P. (14) brachen im Merkur nicht auf eigene Faust ein, sie wurden von einem skrupellosen Bandenboss dafür angeheuert und zur Tat angestiftet. Der Serbe Alen S. (22) ging am Mittwoch als lang gesuchter Kopf einer achtköpfigen Einbrecherbande der Polizei ins Netz.

Alen S. hat die Beiden angeworben
Der Kremser Bahnhof hat unter den Jugendlichen von Lerchenfeld eine magische Anziehungskraft. So auch für Roland T. und Florian P. Viele Nächte verbrachten sie dort und träumten von der großen weiten Welt. Auch Banden­chef Alen S. war immer wieder dort. Doch er war auf der Suche nach Nachwuchs für seine Gang. Die beiden jungen Burschen fielen dem Bandenboss sofort auf. Sie waren dankbare Opfer und leichte Beute für ihn, begeisterungs­fähig und abenteuerlustig. Immer öfter waren dem Bandenboss in den letzten Monaten Gangmitglieder abhandengekommen. Entweder stiegen sie aus und hatten genug vom Einbrechen, oder sie saßen hinter Gittern. Also sprach Alen S. die beiden Jungs an und versprach ihnen eine „goldene Karriere“ als Einbrecher und eine Menge Geld.

Alen war der Kopf
Es bedurfte nicht viel Überredungskunst und Überzeugungskraft, schnell konnte der Berufskriminelle Alen S. die beiden leichtgläubigen Burschen überzeugen. Der Merkur-Markt sollte der erste gemeinsame Coup sein. Ziel des Einbruchs: der Supermarkttresor. Dass Florian P. mit seiner Einwilligung auch gleichzeitig sein Todesurteil unterschrieb, konnte der 14-Jährige damals nicht ahnen.

Alen brach Türe auf
Am 5. August nahm dann das Verhängnis seinen Lauf. Bandenchef Alen fuhr mit Roland T. und Florian P. zum Merkur-Markt. Beim Aufbrechen der Rolltüre auf der Hinterseite des Marktes half er noch mit. Als die beiden Burschen eingestiegen waren, machte sich der skrupellose Anstifter aus dem Staub. Die beiden Burschen interessierten ihn nicht, er wollte nur an das Geld im Tresor, und das sollten ihm die Nachwuchsgangster später liefern. Während die Burschen von den Polizisten Andreas K. und Ingrid G. überrascht und niedergeschossen wurden, befand sich Alen S. in sicherer Entfernung zum Tatort. Florian starb zwischen den Regalgängen, Roland T. erlitt einen Oberschenkeldurchschuss.

37 Einbrüche
Der Serbe Alen S. ist ein lang gesuchter Bandenchef einer achtköpfigen Diebesbande, die seit zwei Jahren in den Bezirken Krems, Tulln, Zwettl und St. Pölten ihr Unwesen treibt. Der Bande konnten 37 Einbruchsdiebstähle und ein versuchter Raubüberfall nachgewiesen werden. Sie richtete einen Schaden von über 200.000 Euro an.

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