Schockierend

TV-Bauer: Protokoll des Mord-Dramas

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So kam es zum Todes-Drama: Mörder nahm Liebesbriefe mit in den Tod.

Polizeilich ist das Todesdrama am "Schober-Hof" in Göstling abgeschlossen. Der Landwirt und vormalige Bauer sucht Frau-Kandidat Alfred T. (43) hat am Dienstag seine Lebensgefährtin Cornelia L. (45) nach einem Beziehungsstreit erstochen. Danach verschanzte er sich in einem Heuschober und beendete sein Leben ebenfalls mit dem Messer. Es wurde noch nicht einmal die Obduktion angeordnet. "Die Angehörigen der Frau wurden über Interpol in Deutschland verständigt. Für uns ist die Arbeit vorbei", so Hannes Fellner, Vizechef der Mordgruppe NÖ.


Einfach lebenslustig

Doch Göstling an der Ybbs, der kleine Ort am Fuße des Hochkars, der nur dann Schlagzeilen macht, wenn Ski-Heldin ­Kathrin Zettel ihre Erfolge einfährt, kann noch nicht abschließen. "Er war doch so lebenslustig, war auf allen Festeln dabei, und er hatte nur den Wunsch, endlich eine Frau zu haben", kann es Mario Tippelreiter, Obmann des Kathrin-Zettel-Fanclubs, nicht fassen.

TV-Bauer brachte sich um

Er wollte unbedingt eine Frau.

Übers Internet fand er eine Traumfrau, aus Deutschland, doch sie zeigte sich ihm gegenüber immer mehr von ihrer weniger traumhaften Seite

Ein Streit eskalierte. Der Bauer lief Amok und brachte die 45-Jährige um. Dann schnitt er sich die Pulsadern auf.

Gegen 14.30 Uhr am Montag fand der Sohn des mutmaßlichen Täters die 45-Jährige in der Küche, in einer Blutlache liegend.

Der 14-Jährige alarmierte die Rettung, die nur mehr den Tod der Frau feststellen konnte.

Da der mutmaßliche Täter nicht auffindbar war und man wusste, dass er als Jäger im Besitz mehrerer legaler Schusswaffen war, wurde zur Durchsuchung des Anwesens das EKO Cobra beigezogen.

Schließlich wurde der Mann in einem Schuppen tot aufgefunden - er dürfte mit einem Messer Suizid verübt haben.

Die Angehörigen würden von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Briefe in der Hose
Doch das Drama kam nicht ganz überraschend. Die Polizei fand in der Hosentasche von Alfred T. Briefe. Liebesbriefe, verfasst von Alfred und Cornelia, in denen es um ihre Beziehung, das gemeinsame Leben, aber auch um ihre Fehler ging. Die beiden hatten schon früh miteinander zu kämpfen. Nur am Anfang, als sie sich im Internet kennengelernt hatten, war alles noch Sonnenschein. Alfred schwärmte ihr vom Leben auf dem Hof vor, die Deutsche Cornelia ließ sich verzaubern – und im Herbst 2010 stand sie in der Hochreith 17, bereit, von nun an Bäuerin zu sein. Doch das ­Leben auf dem entlegenen Hof zeigte sich in der Realität weniger romantisch, immer öfter kam es zu Streitigkeiten – sie soll Kleidung von Alfred verbrannt und Telefonkabel aus den Wänden gerissen haben. Er reagierte darauf ebenfalls mit Wutausbrüchen.

Altbäuerin flüchtete
Als sogar die Mutter von Alfred vom Hof wegzog und sich eine Wohnung im Ort nahm, bemerkten auch andere die weniger charmante Seite der Neobäuerin. "Das hat uns verstört, denn die Altbäuerin bleibt doch immer am Hof", so ein Nachbar. Und seine Mutter war nicht die Einzige, die Reißaus nahm. Auch Kathrin (16), das älteste von drei Kindern aus erster Ehe, flüchtete vom Hof und zog wieder bei ihrer Mutter Erika ein, die inzwischen in Ybbsitz zum zweiten Mal verheiratet ist.

Show und Wirklichkeit

Also blieben nur noch die beiden Söhne am Hof. Michael und Stefan (14), der am Dienstag die Leiche von Cornelia fand. Und für Alfred, der schon 2005 bei der ATV-Serie die harte Grenze zwischen Show und Realität erfahren musste, wurde der Kampf um seine Liebe immer bedrohlicher. Die großen Versprechen aus ihren Briefen waren nie Wirklichkeit geworden. Daran zerbrachen sie am Ende beide – noch ehe er mit dem Messer zustach.

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TV-Bauer brachte sich um

Er wollte unbedingt eine Frau.

Übers Internet fand er eine Traumfrau, aus Deutschland, doch sie zeigte sich ihm gegenüber immer mehr von ihrer weniger traumhaften Seite

Ein Streit eskalierte. Der Bauer lief Amok und brachte die 45-Jährige um. Dann schnitt er sich die Pulsadern auf.

Gegen 14.30 Uhr am Montag fand der Sohn des mutmaßlichen Täters die 45-Jährige in der Küche, in einer Blutlache liegend.

Der 14-Jährige alarmierte die Rettung, die nur mehr den Tod der Frau feststellen konnte.

Da der mutmaßliche Täter nicht auffindbar war und man wusste, dass er als Jäger im Besitz mehrerer legaler Schusswaffen war, wurde zur Durchsuchung des Anwesens das EKO Cobra beigezogen.

Schließlich wurde der Mann in einem Schuppen tot aufgefunden - er dürfte mit einem Messer Suizid verübt haben.

Die Angehörigen würden von einem Kriseninterventionsteam betreut.