17-Jähriger starb

Todes-Schlag vor Disco: Nur 350 Euro Strafe

Teilen

Die Opfer-Familie spricht von einem „Justizskandal. So wenig ist ein Menschenleben wert?“

Es geht um die Nacht auf den 12. Februar vor einer Disco in Vösendorf. Dort wurde André L. tot aufgefunden. Die Polizei zunächst von einem Drogentod aus. Der Anwalt der Familie, Philipp Wolm, aber fand heraus, dass der 17-Jährige brutal attackiert worden war. Einer der beiden Hauptverdächtigen (19) gab sogar offen zu, André L. geschlagen zu haben – wobei er als Motiv anführt, André habe seine Freundin schief angesprochen.

Daraufhin wurde wegen Mordes bzw. Totschlags ermittelt. Aber nicht lange: Denn ein (umstrittenes) Gutachten ergab, dass der 17-Jährige an einem akuten Atemnotanfall gestorben war. Der Jugendliche hatte chronisches Asthma, außerdem war er zum Todeszeitpunkt stark alkoholisiert.

Plötzlich ging es den Anklägern also nur noch um einfache Körperverletzung, wobei die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt dem Schläger eine Diversion von 350 Euro anbot. Wenn er zahlt, kommt es zu keinem Prozess. Gegen den Komplizen wurde das Verfahren überhaupt eingestellt. Wolm: „Die Hinterbliebenen sind frustriert und empört. Wir wenden uns an die Oberstaatsanwaltschaft.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.