Polizei ermittelt

Anschläge auf Lehrer-Autos in Linz

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Unbekannte drehten Schrauben in Reifen mehrerer Pkw von Lehrkräften. Die Polizei ermittelt.

Mysteriöse Anschläge auf mehrere Autos von Lehrern eines Gymnasiums in Linz, die am Donnerstag durch einen Bericht in den Oberösterreichischen Nachrichten öffentlich bekannt wurden, sind für den Schuldirektor unerklärlich. In den vergangenen Wochen waren Schrauben in den Reifen gefunden worden, einer der Betroffenen entging nur knapp einem Unfall.

Schleudern
Der Lehrer hatte am 1. April die Schulleitung über einen gefährlichen Zwischenfall informiert. Er sei mit seinem Wagen durch zu wenig Luftdruck in den Reifen ins Schleudern geraten. Nur durch rasches und richtiges Reagieren habe er einen Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Auto verhindern können. Danach habe sich herausgestellt, dass eine Schraube in der Lauffläche eines Reifens steckte. Später berichteten zwei weitere Pädagogen, dass sie beim Radwechsel zu Frühlingsbeginn ebenfalls Schrauben in den Winterreifen gefunden hätten.

Direktor ratlos
Für den Direktor der Schule gibt es keinen konkreten Tatverdächtigen. "Wenn ich an meine 550 Schüler denke, fällt mir niemand ein, dem ich so etwas zutraue", sagte er auf Anfrage. Drohungen oder auch Zwischenfälle mit Schülern, die sich ungerecht behandelt fühlten, habe es nicht gegeben. Der Schulhof, in dem die Lehrerfahrzeuge abgestellt werden, ist nahezu öffentlich zugänglich. Er wird am Abend zusätzlich von Personen frequentiert, die die Sporthalle der Schule benützen.

Die Polizei wurde in den Fall eingeschaltet
Angaben über Ermittlungsergebnisse machte sie vorerst nicht. Auf ihr Anraten setzte der Direktor diverse Sicherheitsmaßnahmen. Die Klassenvorstände sprachen mit den Schülern über die Vorfälle und baten um Mithilfe bei der Aufklärung. Der Schulwart kontrolliert den Schulhof verstärkt. Die Eltern wurden mit einem Brief informiert, ebenso alle Benützer des Parkplatzes. Letzteren wurde zu erhöhter Vorsicht und insbesondere zur Kontrolle der Reifen und des Luftdruckes geraten. Danach wurden weitere Schrauben auf dem Platz und in den Reifen von Fahrzeugen entdeckt.

 In dem Fall geht es zumindest um den Verdacht der Sachbeschädigung. Die Wiener Rechtsexpertin Helene Bachner-Foregger machte in den OÖN darauf aufmerksam, dass je nach Absicht des Täters auch die Delikte "versuchte absichtlich schwere Körperverletzung" oder sogar "Mordversuch" denkbar seien. Die Staatsanwaltschaft Linz wartet auf eine Anzeige der Polizei und will dann den Sachverhalt strafrechtlich prüfen.
 

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