Fünffachmord

Ansfeldner Bürgermeister: "Unfassbar"

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Nach dem Fünffachmord ist die Heimatstadt der getöteten Eltern des 39-Jährigen Ansfelden unter Schock gestanden.

"Unfassbar, was da vorgegangen ist", sagte Bürgermeister Walter Ernhard (S). Der Tatort war am Vormittag abgesperrt, Kriminologen waren dabei, Spuren zu sichern. Zahlreiche Journalisten fanden sich an Ort und Stelle ein, um von der Tragödie zu berichten.

Bruder vom Präsidenten geehrt
Er habe die toten Eltern des 39-Jährigen als fleißige und tüchtige Leute in Erinnerung, so der Bürgermeister. Der Vater sei Briefträger gewesen, in der Pension dann leidenschaftlicher Christbaumverkäufer. Die Geschwister des Verdächtigen seien sehr intelligent. Ein Bruder sei sogar vom Bundespräsidenten geehrt worden, so Ernhard weiter. Durch den Umzug nach Wien habe er das Brüder-Paar jedoch aus den Augen verloren.

Wirtin: "Da hat es nie etwas gegeben"
Auch die Wirtin von einem Gasthaus gleich neben dem Tatort zeigte sich geschockt: "Das sind so liebe Leute gewesen", erklärte die 55-Jährige. Sie kenne die Familie schon lange, die Kinder seien wegen ihrer guten Erziehung immer brav gewesen. "Da hat es nie etwas gegeben", sagte die Wirtin. Die Mutter sei besonders fleißig und immer für ihre Kinder dagewesen. Ein 72-jähriger Pensionist, der auf der Durchreise im Gasthaus einen Kaffee getrunken hatte, meinte: "Das ist eine Katastrophe." Einen 57-Jährigen, der den verstorbenen Vater noch vom Christbaumkauf kannte, nahm die Situation ebenfalls sehr mit.

Vater "nie zornig oder grantig"
In einer nahe gelegenen Tankstelle war der Fünffachmord ebenfalls Thema. Eine 59-jährige Mitarbeiterin, die dort schon seit 37 Jahren arbeitet, konnte sich daran erinnern, dass die Eltern früher in ihrem Haus ein Geschäft mit Trafik betrieben hatten. Dort sei sie immer Kleinigkeiten einkaufen gegangen. Die Mutter und die Kinder hätte sie fast nie zu Gesicht bekommen, so die 59-Jährige. Der Vater sei ein "liebenswürdiger Mann" gewesen. "Er war nie zornig oder grantig", so die 59-Jährige. Die Kinder seien aber immer im Hintergrund geblieben.

Stadt will Hinterbliebenen helfen
"Im Ort herrscht große Betroffenheit", betonte der Bürgermeister. Den verbliebenen Familienmitgliedern sei die Hilfe der Stadt Ansfelden sicher. Er sei dafür, dass pro mente oder die Krisenintervention des Roten Kreuzes eingeschaltet werden, um zu helfen. Auch die zuständige Pfarre Ansfelden will den Betroffenen ihre Hilfe anbieten. "Man muss allerdings abwarten, ob sich jemand von der Familie meldet", erklärte Pfarr-Assistentin Sonja Höhenberger. Sonst werde die Pfarre versuchen, über Bekannte Kontakt aufzunehmen.

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