Schon 73 Straftaten

Anzahl krimineller Kinder steigt rasant

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Sicherheitsdirektor Alois Lißl ist besorgt: Immer mehr Straftaten von „Knirpsen“.

Er ist erst sieben Jahre alt und kann noch nicht einmal richtig schreiben und lesen. Doch in Bad Ischl (Bezirk Gmunden) sorgte der Sprössling durch zahlreiche Einbrüche in ein Kegelhalle zusammen mit vier Freunden schon für negative Schlagzeilen – ÖSTERREICH berichtete.

Alarmierende Statistik
Die Jugendbande schockte einen ganzen Ort. Dabei sind Kinder, die auf Diebestour gehen, in Oberösterreich keine Seltenheit mehr. Die Statistik ist ernüchternd. Alleine im Jahr 2009 sind der Exekutive 73 Straftaten bekannt, die von „Knirpsen“ unter zehn Jahren begangen wurden. „Die Situation ist wirklich alarmierend. Wir müssen uns neue Konzepte überlegen, um diesem Trend entgegenzuwirken“, sagt Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Auch bei den unter 14-Jährigen sieht es nicht besser aus. 584 Fälle sind von der Exekutive erfasst. Lißl: „Die Straftaten sind nicht lächerlich, sondern kriminell. Die betroffenen Eltern sollten massiv mit ihren Kindern arbeiten.“

Und es kommt noch schlimmer: OÖ liegt mit dem Anteil von 15,5 Prozent der Täter unter 14 über dem Bundesschnitt (13,6 %). „Es fehlt immer mehr die moralische Hemmschwelle“, so Lißl.

Eltern verhört
Im Fall von Bad Ischl wurden auch die Mütter der fünf „Banditen“ einvernommen. Der 7-Jährige und zwei weitere (10 und 13) sind strafunmündig und durften gleich nach Hause. Die beiden 14- und 15-Jährigen kamen nicht so glimpflich davon. Sie sind zwar bei ihren Familien daheim, wurden jedoch angezeigt. Lißl: „Der Fall wird jetzt von dem Staatsanwalt behandelt.“

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