Rätseln über Motiv

Brandserie im Innviertel geht weiter

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Die Brandserie im Innviertel geht weiter. In der Nacht auf Freitag ist es erneut zu einem Feuer gekommen. Psychiater rätseln einstweilen über ein mögliches Motiv.

In Altheim explodierte ein Reifencontainer, der auf dem Werkstättengelände eines Autohauses abgestellt war. Die im Freien stehenden Autos brannten vollständig aus.

Der Container explodierte kurz vor 1.00 Uhr. Sämtliche Fenster des Werkstättengebäudes wurden zerstört. Das angrenzende Gebäude war durch den entstandenen Brand jedoch nicht gefährdet. Die Ursache für die Explosion in Altheim war vorerst unklar.

Auch am Mittwoch brannte es
Eine Scheune in St. Aegidi (Bezirk Schärding) wurde am Mittwoch völlig zerstört, den Schaden bezifferte die Sicherheitsdirektion am Donnerstag mit rund 30.000 Euro. Ob in diesem Fall ein Brandstifter am Werk war, stand vorerst nicht fest.

Das Feuer brach gegen 15.50 Uhr aus, das Gebäude und die darin gelagerten Erntemaschinen konnten nicht mehr gerettet werden. Ein gegenüberliegendes Haus wurde durch die starke Hitzeeinwirkung erheblich beschädigt, zwei weitere Objekte in der unmittelbaren Nachbarschaft wurden vor Schäden bewahrt.

Brandserie
Im Innviertel hält seit Ende August eine Brandserie Polizei, Feuerwehr und Bevölkerung in Atem. Im September gingen der Exekutive zwei Verdächtige ins Netz, dennoch wurden weitere Feuer gelegt. Die Streifentätigkeit wurde daraufhin massiv verstärkt. Auch der Einsatz von Wärmebildkameras und Hubschraubern sei jederzeit möglich, erklärte Sicherheitsdirektor Alois Lißl.

Rätseln über Täterpofile
Die Brandstiftungen im Innviertel halten nicht nur Polizei und Feuerwehr in Atem, sie geben auch Rätsel über mögliche Täterprofile und die psychischen Hintergründe für solches Handeln auf. Grundlegend handle es sich dabei um eine Störung der Impulskontrolle, meinte der ärztliche Direktor der Oberösterreichischen Landes-Nervenklinik in Linz, Werner Schöny, am Freitag.

"Diese Menschen haben sich nicht im Griff", sagte der Psychiater. Impulshandlungen - zu denen beispielsweise auch die Kleptomanie gehöre - seien nicht steuerbar. Ein unerfülltes Geltungsbedürfnis, ein unbefriedigtes Sexualleben oder aufgestaute Aggressionen seien meist das Motiv, einen Brand zu legen, um damit - oftmals enthemmt durch den Einfluss von Alkohol - " Rache an der Gesellschaft zu üben", so Schöny weiter.

Nach außen hin unauffällig
Brandstifter würden sich nach außen meist völlig unauffällig verhalten und deshalb lange Zeit unentdeckt bleiben. Das Feuer übe auf sie eine große Wirkung aus und sie empfänden übermäßiges Interesse und krankhafte Freude am Umgang damit, weshalb mögliche Täter oft im näheren Umfeld der Feuerwehr zu finden seien, meinte Schöny.

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Foto: Manfred Fesl

Foto: Manfred Fesl

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