"Big Brother"-Tool in Linz

Gesichts-Scanner in Apotheken sorgen für Wirbel

Teilen

Testgeräte sorgen für Verwirrung, Empörung und ab sofort für Diskussion. 

Fortschritt oder Totalüberwachung? Diese Frage müssen sich Kunden zweier Linzer Apotheken derzeit stellen, deren Gesichter für den Mega-Konzern Bayer ungefragt für Marketingzwecke gescannt werden.

Konzern-Sprecherin. Zwar werden die Kunden mittels Aushang informiert und eine Sprecherin von Bayer Austria versicherte Spiegel Online auf Rückfrage, dass die Bilder der mit dem Internet verbundenen Geräte „weder gespeichert noch weitergeleitet“ werden, überprüfen lässt sich das aber nicht.

Kritiker weisen auf 
Daten-Missbrauch hin

Ziel des Unternehmens Bayer, das vor einem Jahr den berüchtigten Chemiekonzern Monsanto kaufte, sei es (über das Kaufverhalten) „angepasste Werbung“ schalten zu können, indem mithilfe des Scans auf Alter und Geschlecht geschlossen werden kann. Auf die Frage, welchen wirtschaftlichen Nutzen das Tool habe, ging die Sprecherin nicht näher ein.

Snowden. Erst kürzlich wies der international bekannt gewordene Whistleblower Edward Snowden bei einer IT-Konferenz auf die Gefahren der Datenhergabe hin. Firmen würden sensible Konsumentendaten nicht ausreichend schützen und auch an Dritte weitergeben.

(lae)     

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.