Linz

Musiktheater feierlich eröffnet

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Prominenz bei der Eröffnung des neuen Kulturhauses in Oberösterreich.

Die ersten Töne, die im neuen Linzer Musiktheater am Donnerstagabend erklangen, gehörten zur Bundeshymne - vom intonierenden Publikum mit der ungegenderten 1. Strophe gesungen: In Folge wurde aus dem theatralen und technischen Zauberkasten geschöpft, um vor illustrer Prominenz einen der bedeutendsten Kulturbauten Österreichs seit 1945 offiziell zu eröffnen. Dem außergewöhnlichen Anlass entsprechend lang, gestaltete sich auch die Rednerliste, die ganze 15 Sprecher umfasste.

Feierliche Eröffnung des Musiktheaters

Zum einen präsentierten die Macher im Ablauf erstmals die technischen Möglichkeiten des neuen Theaterraums, die von einander gegenläufigen Drehbühnen, variabler Prospektverschiebung bis hin zu einer Vielzahl von Schiebebühnen reicht. Andererseits nutzte man das Event auch, um die verschiedenen Sparten des Landestheaters vorzustellen, die sich künftig im neuen Haus einträchtig die Klinke in die Hand geben sollen. Das Ballett tanzte Prokofjew, das Schauspielensemble gab einen Hymnus von Thomas Arzt zum Besten und die Sänger spannten einen Bogen von Rossini zu Franz Lehar mit Stargast Piotr Beczala.

Prominente Festredner
Die Festredner verwiesen mehrheitlich auf die enorme Aufwertung, die Oberösterreich durch die neue Institution im Konzert der Bundesländer erfahre. Landeshauptmann Josef Pühringer (V), vor dessen Festrede die Szene "Auftritt des Commanders" aus Philip Glass' Werk "The Voyage" erklang, unterstrich - gerahmt von einem Samtvorhang: "Für das Kulturland Oberösterreich beginnt heute eine neue Zeitrechnung." Dafür sei nicht zuletzt dem Steuerzahler zu danken - auch wenn Kultur sich natürlich nicht immer rechnen müsse.

"Kultur kostet, aber Unkultur kostet noch viel mehr", zeigte sich auch Finanzministerin Maria Fekter (V) von der finanziellen Beteiligung des Bundes in Höhe von 25 Mio. Euro überzeugt. Zumal ihre Heimat Oberösterreich sich nun kulturell zwischen Salzburg und Wien klar positioniere. Moderater zeigte sich da Kulturministerin Claudia Schmied (S): "Konkurrenz - oder besser: Vielfalt - belebt die Sinne." In Summe war am Abend viel die Rede von der Effizienz des neuen Hauses, dem eingehaltenen Kostenrahmen und Zeitplan, zumal 30 Jahre Diskussion hinter dem Neubau stehen.

"Opernhäuser haben es nicht leicht. Bauherren auch nicht." Das zeige schon die Geschichte der Wiener Staatsoper, meinte Bundespräsident Heinz Fischer in seiner Eröffnungsrede. Es gelte jedoch: "Kultur in Österreich ist ein Massenphänomen und nicht der Freizeitvertreib einer kleinen Elite." In diesem Zuge müsse aber auch der neuen Musik auf den heimischen Bühnen breiterer Raum gegeben werden. Dem aufgeschlossenen Linz käme hierbei eine zentrale Rolle zu.

Dazu sollte es auch den Segen Gottes geben, der von Diözesanbischof Ludwig Schwarz und Superintendent Gerold Lehner erbeten wurde, die von zwei kleinen Mozart-Engeln auf die Bühne gebracht wurden. Das Musiktheater sei wie Papst Franziskus, zeigte sich der Katholik Schwarz überzeugt: Es sei von den Menschen nach kürzester Zeit angenommen.

Alles in allem erinnerte der Eröffnungsakt ein wenig an das neue Auditorium selbst: Modern im Ansatz, doch mit einer starken klassischen Grundierung, selbstbewusst, aber nicht arrogant. Zum Abschluss setzten die Organisatoren dann nochmals ganz auf Feuerregen und Glitter: Zu Cy Colemans "The Rhythm of Life" fanden sich ein Gutteil der Mitarbeiter des Landestheaters auf der Bühne ein und stellten damit unter Beweis, dass man die gewaltige Bühne des neuen Hauses auch personell füllen kann.

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