Bis zu 8 Mal

OÖ-Bergretter rücken täglich aus

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Das perfekte Wanderwetter lockt derzeit die Massen auf die Gipfel. Für die Bergrettung bedeutet das Dauereinsatz und Stress pur.

Der Berg ruft: Kaum ist der Herbst offiziell im Lande angekommen, zieht es die Oberösterreicher auch schon auf die heimischen Gipfel. Doch abseits von Hüttengaudi und Speckbrot warten die Bergretter – allzeit bereit, auszurücken. Laut Arthur Rohregger, Landesleiter der oö. Bergrettung, hat die Einsatzdichte in der letzten Zeit massiv zugenommen – bis zu acht Mal täglich schwärmen die Helfer aus . Vom Kreislaufzusammenbruch bis zum Hundert-Meter-Absturz – die Einsatzpalette ist lang und lässt die Retter oft an die eigenen Grenzen stoßen.

Ignoranz und Selbstüberschätzung
Durch den verregneten Juni konnten zwar die Zahlen vom Vorjahr mit 105 Einsätzen noch nicht erreicht werden, dennoch wurden bis Mitte September bereits 87 Einsätze registriert. Wenn das Wetter nicht umschlägt, folgt, so Rohregger, die intensivste Phase für die Retter aber erst im Oktober.

Ärgerlich: Vor allem Unvernunft und Ignoranz ist Auslöser für so manchen Unfall am Berg. „Die Hüttenwirte geben gerne und oft Hinweise zu Wetter und Wegen. Man muss sich diese dann aber auch zu Herzen nehmen“, appelliert der Profi. Sonst heißt es nicht selten, mit Hubschrauber und Hunden aufzubrechen.

Häufige Sucheinsätze nach Verirrten
Meist sind es aber unerfahrene Wanderer und Alpinisten, die verunglücken: Sie neigen zur Selbstüberschätzung und kennen die eigenen körperlichen Grenzen nicht. Positiver Trend: Immer häufiger informieren sich Tourengeher im Vorfeld über geeignete Ausrüstung, wie Franz Sturm von der Bergrettung Ebensee weiß. Oft sei beim Unfall dann einfach nur Pech im Spiel.

Weiteres Problem zu Herbstbeginn: Jeden Tag wird es früher finster – so mancher Gipfelstürmer wird dann beim Abstieg im Wald von der Dunkelheit überrascht und findet den Weg ins Tal nicht mehr zurück. Die Bergretter dazu: „Erst nachdenken, dann losgehen.“

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