Aufräumarbeiten

Riesen­schäden nach dem Unwetter

Teilen

Nach den Jahrhundert­unwettern in Oberösterreich laufen die Aufräumarbeiten. Die Landwirtschaft beklagt drei Millionen Euro Schaden.

„Es war wie der Weltuntergang“, beschreibt ein Feuerwehrmann das Unwetter, das am Dienstag über Ohlsdorf (Bezirk Vöcklabruck) niederging. Wie berichtet, mussten Schneepflüge ausrücken, um die Straßen von den Hagelkörnern zu befreien, die teilweise bis zu 20 Zentimeter hoch lagen. Doch was nur ein paar Minuten dauerte, werde die Einsatzkräfte noch mehrere Wochen beschäftigen, sagt der Ohlsdorfer Bürgermeister Wolfgang Spitzbart. „Feuerwehr und Gemeindefahrzeuge sind den ganzen Tag im Einsatz“, sagte Spitzbart gestern.

„Für einige Bauern fällt die komplette Ernte aus“

Vermutlich am härtesten hat das verheerende Unwetter die Landwirte getroffen – und zwar nicht nur im Bezirk Vöcklabruck, sondern auch in Gmunden, Wels und Wels-Land. Hagel und Regen hätten auf mehr als 9.000 Hektar zum Teil „katastrophale Schäden“ angerichtet, sagt Kurt Weinberger von der Österreichischen Hagelversicherung. Er beziffert den Schaden an den landwirtschaftlichen Kulturen mit mehr als drei Millionen Euro. Für einige Bauern ist damit die gesamte heurige Ernte ausgefallen.

„Dachrinnen, Keller und Fassaden sind beschädigt, eine Straße ist noch immer gesperrt, weil ein Baum hereinhängt“, schilderte Spitzbart die Lage in Ohlsdorf. Der Ort ist nicht zum ersten Mal von schweren Unwettern heimgesucht worden. „Wir haben schon im Jahr 2000 so viel Hagel erwischt“, sagt Spitzbart. Damals sei „fast kein Haus unbeschädigt geblieben“, der Schaden habe knapp eine halbe Milliarde Euro betragen.

Aufräumungsarbeiten in ganz Oberösterreich
Auch in den anderen betroffenen Regionen laufen die Aufräumungsarbeiten auf vollen Touren. In Wallern (Bezirk Grieskirchen), wo am Montag wegen sintflutartiger Regenfälle Katastrophenalarm ausgelöst wurde, war der gesamte Ortskern und einige Unternehmen an der Grenze zu Bad Schallerbach überflutet worden.

Jetzt herrscht im Land Angst vor neuerlichen Niederschlägen. Die Böden sind gesättigt, können kein Wasser mehr aufnehmen. Doch laut Wetterbericht soll es erst ab kommendem Sonntag wieder trockener werden.(ort)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.