Falsche Infusion LKH Kirchdorf

Witwe überlegt jetzt Klage

Spitals-Skandal: Weitere Opfer befürchtet

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Die Infusionsverwechslung im Krankenhaus Kirchberg dürfte kein Einzelfall sein.

Witwe Ingrid Sch. (58) aus Attnang-Puchheim kann das Ausmaß des Verlustes „noch immer nicht realisieren“. „Helmuth war gesund, hatte erst kürzlich eine ­Gesundenuntersuchung gemacht.“

Bei einem Ausflug mit Freunden ins Salzkammergut klagte der Pensionist (61) über Kreislaufprobleme. ­Ingrid Sch.: „Es war ein Vorhofflimmern. Er bekam eine Infusion. Später haben wir wieder telefoniert und Helmuth hat gesagt: ‚Es brennt am ganzen Körper.‘“

Witwe Spitals-Skandal
© privat

Helmut Sch. hatte nicht die verordnete Kalium/Magnesium-Infusion, sondern Calciumchlorid Magnesiumchlorid erhalten. Der 61-Jährige überlebte es nicht. ­Ingrid Sch. überlegt zu klagen, heute trifft sie sich mit dem Anwalt. Zu ÖSTERREICH: „Ich will kein Geld. Ich will, dass so etwas nie mehr passieren kann und ich will Gerechtigkeit. Aber mir tut auch der Pfleger leid.“

Ermittlungen wegen 
fahrlässiger Tötung

Gegen diesen Pfleger wird nun wegen des Verdachtes der fahrlässigen Tötung unter besonders gefährlichen Umständen ermittelt (es gilt die Unschuldsvermutung). Zu der Verwechslung war es gekommen, weil offenbar beim Einordnen in die Medikamentenlade die zwei ähnlich lautenden Lösungen in ähnlich aussehenden Gebinden vertauscht worden waren.

Und: Insgesamt könnte bei vier weiteren Patienten die Infusion verwechselt worden sein. Zwei Patienten sind am Leben. Eine betagte Frau ist jedoch tot. Ihre Krankenakte wird geprüft, auch eine Exhumierung ist nun möglich.

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