Spektakulärer Protest

Tierschützer hängen vom Dach der Linzer Kunstuni

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Aktivisten seilten sich ab und enthüllten Riesen-Transparent.

Tierversuchsgegner vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) machten am Freitag in Linz mit einer spektakulären Aktion auf ihre Anliegen aufmerksam: Zwei Aktivisten seilten sich vom Dach der Kunstuni ab und entrollten ein Transparent mit der Forderung, dass Tierschutz auch für Versuchskaninchen gelten möge.

Tierversuchsgesetz
Hintergrund des Protests ist das neue Tierversuchsgesetz. Dieses Gesetz muss Österreich bis 10. November aufgrund einer EU-Richtlinie erlassen. Der Entwurf des Wissenschaftsministeriums steht in der Kritik der Tierschützer. Die "Tierversuchsseite" trete nicht in die öffentliche Diskussion ein, sondern versuche im Hintergrund Lobbying zu betreiben und wolle das Gesetz nach ihren Wünschen ausformulieren, kritisierte VGT-Obmann Martin Balluch.

Linz: Protest gegen Tierversuche

Nach Ansicht des Wissenschaftsministeriums bringt das neue Gesetz "eine Reihe von weiteren Verbesserungen im Sinne des Tierschutzes", insbesondere durch eine Ausweitung des Geltungsbereiches der umfassten Tiere, die Einteilung von Tierversuchen nach Schweregraden und die Einrichtung von Tierschutzgremien.

"Schwere Bedenken" gegen den Gesetzes-Entwurf äußerten Wissenschafter von Unis und Forschungseinrichtungen. Werde das Gesetz wie geplant umgesetzt, "gefährdet dies den Forschungsstandort Österreich und erschwert biomedizinische Grundlagenforschung", hieß es seitens der drei Medizinischen Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck, der Veterinärmedizinischen Universität, dem Institut für Molekulare Pathologie (IMP), dem Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) und dem Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA). So werden "Einschränkungen in der Krebsforschung" befürchtet.

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