Auto als Waffe

Vom Spitalsbett in die Zelle

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Ein Oberösterreicher wollte gemeinsam mit seiner Frau sterben – und raste gegen eine Hausmauer. Er überlebte, sie verstarb.

Der rätselhafte Unfall des 38-jährigen Roman H. aus Oberösterreich, bei dem Ende Februar dessen Ehefrau Maria Lisa (26) getötet wurde, wird nun von der Justiz genau ­unter die Lupe genommen.

Wie ÖSTERREICH berichtete, wurde der Telekom-Techniker am Mittwoch vom Krankenbett direkt in die Justizanstalt Steyr überstellt. Am Donnerstag wurde Roman H. dem Richter vorgeführt, der über ihn die U-Haft verhängte. Zahlreiche Indizien legen den Verdacht nahe, der Todeslenker habe den Unfall geplant, um seine ­Gemahlin – und auch sich selbst – zu töten.

Rückblick
Das Blutbad geschah am 27. Februar in St. Florian: Nach einem Besuch bei seinen Eltern gibt Roman H. hinterm Steuer seines neuen BMW Gas. Am Beifahrersitz neben ihm: seine junge Frau, die gebürtige Filipina Maria Lisa.

Ungebremst
Ohne Fremdeinwirkung oder technisches Gebrechen rast der Wagen auf einer schnurgeraden Straße auf ein Bauernhaus zu und kracht ungebremst gegen die Mauer des Anwesens. Die Wucht des Anpralls reißt ein mehrere Meter breites Loch in die Ziegelwand und staucht den Wagen auf die Hälfte seiner Länge zusammen.

Frau verstarb
Während Roman H. die Tragödie nach Wochen im Koma überlebte, erlag seine Frau am nächsten Tag im Spital ihren schweren Kopfverletzungen. Für die Spezialisten des Unfallkommandos war der Crash unerklärlich. Also wurde die Kripo eingeschaltet, die bald sicher war: Roman H. ist absichtlich in die Mauer gerast. Denn in seiner Wohnung hatte der 38-Jährige seinen Nachlass geregelt und für seine fünf Handys Nachbesitzer benannt. Überdies hatte er seine Konten ausgeglichen und Freunden SMS mit nur einem Wort geschickt: „Sorry!“

Eifersucht
Als Tatmotiv vermuten Kriminalisten rasende Eifersucht, weil die getötete Frau einen Lover gehabt haben soll. Maria Lisa schwante jedenfalls Böses. Arbeitskollegen erzählte die Filipina: „Wenn mir etwas Schlimmes passiert, war es der Roman.“

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