Oberösterreich

War "Knebel-Mord" ein Sex-Unfall?

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Neuer Verdacht: Opfer Erich S. ließ sich freiwillig fesseln und knebeln.

„Wie kann die Welt so brutal, so grausam sein?“, schrieb eine Freundin kurz nach dem Tod von Erich S. Nur schwer lassen sich Persönlichkeit des 43-Jährigen aus Steyr (OÖ) und die seine brutale Ermordung in Einklang bringen. Nackt auf dem Bett, – so fand ihn die Feuerwehr am Sonntag in der brennenden Wohnung vor. Als Tatverdächtige wurde, wie berichtet, Sharon G. (24) verhaftet. Die Linzerin schweigt beim Verhör die meiste Zeit, gibt den Ermittlern noch kaum Antworten auf die drängenden Fragen.

Neuer Verdacht
Fakt ist, dass Erich S. erstickte. „Im Mund wurde Zellstoff, also Klopapier oder Taschentuch, gefunden“, sagt Staatsanwalt Guido Mairunteregg. „Der Knebel war mit Klebeband oder Ähnlichem fixiert.“ Erich S. starb, bevor sich die .

Nun ergibt sich ein neuer Verdacht: War es ein Sex-Unfall, eskalierte die Beziehung zum ?

Denn der 43-Jährige soll ein Freund derartiger Praktiken gewesen sein. Tatsache ist, dass Erich S. einsam war. Das Leben hatte ihm übel mitgespielt. Der Kfz-Techniker verlor nach einem Arbeitsunfall 2002 seinen Betrieb, war zu 70 % behindert. Die Familie zerbrach, die erwachsenen Kinder zogen weg. Doch wollte Erich S. am Leben teilhaben, ging 2009 ehrenamtlich zur Altenbetreuung. Er fehlte keinen Tag, Kollegen lobten seine Ruhe und Verlässlichkeit. – Etwas, was er bei den Frauen nie fand. Die Ehe mit einer Dominikanerin scheiterte. 2008 lernte er dann Sharon kennen: „Ich liebe sie.“

Doch Streit war an der Tagesordnung. Im Februar verliebte er sich, wieder ohne Zukunft – die Frau ist verheiratet. „Bin traurig, keine Frau will mich echt lieben“, so ein Facebook-Eintrag.

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