Aggressiv

Wespen sorgen für Panik bei Schulausflügen

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Sowohl in Ober- als auch in Niederösterreich wurden Schüler bei ihrem Ausflug von Wespen attackiert. Es gab keine schlimmeren Verletzungen.

In Österreich häufen sich derzeit Wespenattacken. Am Donnerstag wurden sowohl in Oberösterreich, als auch in Niederösterreich Schulklasse bei ihren Ausflügen von den Insekten attackiert. Erst vor rund zwei Wochen sorgte eine Wespenattacke auf einen Sechsjährgen für Aufsehen.

20 Kinder und zwei Lehrerinnen gestochen
Der Schulausflug von drei Welser Volksschulklassen ins schöne Pesenbachtal entwickelte sich zu einem Albtraum. Einer der Schüler ist auf ein Wespennest getreten. Die wütenden Wespen begannen ihren Staat zu verteidigen, sie attackierten die Kinder und die Lehrerein, stachen 22 von ihnen.

Insgesamt 20 Kinder und 2 Lehrerinnen bekamen stiche ab. Die schnell alarmierten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettung schritten schnell ein. Sie konnten die völlig verängstigten Kinder beruhigen.

Alle Wespenopfer wurden schließlich zu einem Arzt in Feldkirchen (Bezirk Urfahr-Umgebung) gebracht und untersucht. "Zum Glück war kein Kind allergisch", stellte dieser zur allgemeinen Erleichterung fest. "Das größte Problem war nur die Panik."

Auch Schulausflug in NÖ von Wespen attackiert
Zehn Schulkinder sind am Donnerstag bei den Myrafällen bei Muggendorf (Bezirk Wiener Neustadt) von Wespen gestochen worden. Die Gruppe war auf einem Ausflug, als sie von den Tieren angegriffen wurden. Die Opfer dürften den Vorfall aber glimpflich überstanden haben. Sie seien allesamt leicht verletzt, keines der Kinder hätte allergische Reaktionen gezeigt.

Die Kinder, sie seien allesamt mehrmals von den Wespen gestochen worden, wurden ins Krankenhaus Wiener Neustadt gebracht. Drei Rettungswagen standen im Einsatz.

Am 23. September war ein Sechsjähriger in Himberg (Bezirk Wien-Umgebung) von etwa 30 Wespen gestochen worden. Der Bub überstand die Attacke ohne Schäden, er wurde einen Tag später aus dem Krankenhaus entlassen.

Wenn sich alljährlich im Spätsommer und Herbst Vorfälle häufen, bei denen Menschen von Wespen attackiert werden, so ist das kein Zufall. Die Staaten der wehrhaften Insekten erreichen erst gegen Ende der warmen Jahreszeit ihren Höhepunkt. Experten betonen, dass Wespen nur dann aggressiv werden, wenn sie sich oder ihre Brut bedroht fühlen.

Weltweit kennen die Zoologen rund 60 Arten von "Faltenwespen im engeren Sinne" - so der Fachausdruck für die meist aggressiv gelb-schwarz gefärbten Insekten. Als wärmeliebende Tiergruppe liegt ihr Hauptverbreitungsgebiet in den Tropen, in Europa sind lediglich elf Arten bekannt.

Die Tiere werden bei uns im Frühling relativ spät aktiv. Erst wenn die Temperaturen über 15 Grad steigen - April bis Anfang Mai -, erwachen die Königinnen aus der Winterruhe und suchen einen geeigneten, warmen und geschützten Platz für ein Nest. Mitte Juni schlüpfen die ersten Arbeiterinnen, unfruchtbare Weibchen, die der Königin beim weiteren Ausbau des Nestes helfen. Die volle Produktion an Nachkommen erreicht der Wespenstaat in Mitteleuropa meist Mitte August. Gegen Ende August schlüpfen neben den Arbeiterinnen auch die ersten Männchen und angehende neue Königinnen.

Nur die jungen Königinnen überwintern, meist in Spalten oder Erdhöhlen, der Rest des Staates geht im Herbst zugrunde. Wer im Winter etwa am Dachboden ein verlassenes Wespennest entdeckt, kann dieses getrost hängen lassen. Die kunstvollen Gebilde aus Papiermache werden kein zweites Mal besiedelt.

Experten betonen immer wieder, dass die Aggressivität der Wespen überschätzt wird. Aktiv greifen die Insekten nur dann an, wenn sie sich oder ihre Brut gefährdet sehen, zu besiedelten Nestern sollte man wenigstens ein paar Meter Abstand halten.

Kommt einem eine Wespe zu nahe, machen Hysterie und wildes Fuchteln die Sache nur schlimmer. Stiche von Wespen oder Hornissen werden nur in Einzelfällen wirklich gefährlich, wenn etwa Kinder, Allergiker oder bestimmte Körperstellen wie Speise- oder Luftröhre betroffen sind.

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