300 Räder geklaut

22-köpfige Diebesbande in Salzburg vor Gericht

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Einer 22-köpfigen Fahrrad-Diebesbande wird ab Montag am Salzburger Landesgericht der Prozess gemacht.

Die aus Österreich, Serbien, Kroatien, Bosnien und Mazedonien stammenden Angeklagten im Alter von 18 bis 54 Jahren sollen von Sommer 2006 bis Mai 2007 in Salzburg rund 300 Räder gestohlen oder dies zumindest versucht haben. Eine Salzburger Busunternehmerin hat die Räder laut Staatsanwaltschaft zum Verkauf nach Serbien transportiert. Die Verhandlung des Schöffensenates unter Vorsitz von Richter Andreas Posch ist für drei Tage anberaumt. Ein Urteil soll am Mittwoch ergehen.

Beutezüge in Stadt Salzburg und im Flachgau
Die Anklage von Staatsanwältin Eva Danninger-Soriat lautet auf teils versuchten, teils vollendeten gewerbsmäßigen Diebstahl im Rahmen einer kriminellen Vereinigung. Konkret wird der Bande der Diebstahl von 219 Rädern und der versuchte Diebstahl von rund 80 Rädern vorgeworfen. Ursprünglich hatte die Polizei sogar von 6.000 entwendeten Drahteseln gesprochen. Zur Tatzeit war der Großteil der Beschuldigten, die heute im Verhandlungssaal vier Langbänke füllten, unter 20 Jahre alt. Tatort war die Stadt Salzburg und der Flachgau.

Für den Beutezug wurden vorwiegend Jugendliche angeworben und mit Bolzenschneidern ausgerüstet. Sie brachen in Kellerabteile ein und holten die Bikes heraus, zwickten aber auch die Schlösser von auf der Straße abgestellten Rädern auf.

Anschließend wurde das Diebesgut in seine Einzelteile zerlegt und großteils im Salzburger Stadtteil Taxham gebunkert - dazu mietete die Bande Garagen und Lagerräume an. Die Kriminellen haben nach Angaben eines Ermittlers sogar am helllichten Tag die Räder in Wohnblöcken rauf- und runtergetragen. Pro Fahrrad erhielten sie von den Zwischenhändlern 30 bis 80 Euro, die Beute haben sie mit Hilfe von Katalogen sorgfältig ausgewählt.

Der erste Verdächtige wurde am 20. Mai beim Fahrradparkplatz vor dem Augustinerbräu in Mülln auf frischer Tat ertappt und festgenommen, ein weiteres Bandenmitglied vor einem der Fahrrad-Bunker. Dann ging es Schlag auf Schlag. Die Polizei konnte die Bande schließlich in einer koordinierten Aktion ausheben.

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