Salzburg

AK fordert Ende für Grünland-Deklaration

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Grünland umwidmen: AK-Präsident Siegfried Pichler will mehr Wohnungen schaffen.

„Eine Diskussion über das Grünland wird uns nicht erspart bleiben.“ Der mächtige AK-Präsident und Gewerkschafter Siegfried Pichler (SPÖ) lässt eine Bombe platzen: Während Stadtpolitik und Bürgerinitiativen über die Aufnahme der Grünland-Deklaration ins Stadtrecht und damit in die Landesverfassungsgesetz verhandeln, fordert Pichler das Aus für den Grünlandschutz im derzeitigen Ausmaß.

„Teufelskreis“
Hintergrund sind die eklatant hohen Wohnkosten in der Stadt Salzburg. Pichler: „Wir können nicht ständig darüber jammern, dass alles teurer wird, und gleichzeitig einen ganzen Bereich tabuisieren. Das ist ein Teufelskreis.“ Wenn man nicht akzeptieren wolle, dass sich nicht einmal mehr der Mittelstand Wohnen in der Stadt leisten könne, brauche man mehr Bauland, damit die Preise sinken.

Drei Maßnahmen
Die Umwidmung von geschütztem Grünland ist für Pichler ein mittelfristiges Ziel: „Das geht nicht gleich, und ich weiß, dass das nicht populär ist, aber wir werden darüber reden müssen.“ Zuerst müsse aber eine dichtere Verbauung in der Stadt ermöglicht werden, und für den sozialen Wohnbau müssten Vorbehaltsflächen reserviert werden.

Heiliger Eid
Der Kampf um das Grünland im Stadtgebiet hat in Salzburg in den Siebzigerjahren die erste Grünpartei Österreichs, die Bürgerliste, rund um den Schauspieler Herbert Fux und den Bäckermeister Richard Hörl entstehen lassen, die 1977 in den Gemeinderat einzogen. 1985 schwor die Stadtpolitik den heiligen Eid, 3.500 Hektar Grünland auf Dauer erhalten zu wollen. Seit 2006 wird an einer Reform der Grünland-Deklaration gearbeitet, deren Ziel die Übernahme ins Stadtrecht ist.

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