Eltern in U-Haft

Elma laut Gutachten eindeutig misshandelt

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Die Eltern der kleinen Elma, die wegen Verdachtes der schweren Kindesmisshandlung in der Stadt Salzburg verhaftet worden sind, haben erneut jede Schuld von sich gewiesen. Ein Gutachten belegt die Misshandlung eindeutig.

Der Haftbefehl sei wegen Tatbegehungsgefahr erteilt worden, da sich die Mutter des schwer verletzten, vier Monate alten Babys ins Landeskrankenhaus einschleichen wollte und der Vater aggressiv geworden sei.

Unangemeldeter Besuch
Der Oberarzt der Salzburger Kinderchirurgie, Christian Heil, habe am Montag die Staatsanwaltschaft darüber informiert, dass die 28-jährige Mutter des Kindes einen unangemeldeten Besuch abstatten wollte. Wegen des Misshandlungsverdachtes habe man den Eltern aber nur einen Besuch unter Aufsicht erlaubt, erläuterte Feichtinger.

Seit 11. November im Spital
Das Baby liegt seit 11. November wegen eines akuten Oberschenkelbruchs im Spital. Nach widersprüchlichen Angaben der Eltern zur Verletzungsursache haben die Ärzte die Polizei, das Jugendamt und die Staatsanwalt eingeschaltet.

Neue und alte Brüche
Den Tatverdacht erhärtet hat nun das Gutachten der Leiterin der Salzburger Gerichtsmedizin, Edith Tutsch-Bauer. Die Expertise ist am Dienstag bei Gericht eingelangt. Darin wurde nicht nur der kürzlich erlittene Bruch des rechten Oberschenkels, sondern auch eine ältere Fraktur des linken Oberschenkels und ein ebenfalls älterer Bruch der rechten Unterarmspeiche sowie ein Meniskusausriss am rechten Knie festgestellt.

Gutachten: Eindeutiger Kindesmissbrauch
"Es ist auszuschließen, dass diese Verletzungen unbeabsichtigt passiert sind. Es handelt sich eindeutig um Kindesmissbrauch", zitierte die Staatsanwältin aus dem Gutachten. Die Erklärungsansätze der Eltern sind für die Justiz nicht nachvollziehbar: Die "unbeabsichtigen Verletzungen" seien etwa beim Hochheben an den Handgelenken, durch zu festes Wickeln und beim "Spielen mit anderen Kindern" entstanden, rechtfertigte sich die Mutter, die für eine Münchner Firma arbeitet. Der beschäftigungslose, 43-jährige Vater der kleinen Elma hat bisher keine Angaben zur Verletzungsursache gemacht.

Eltern bis morgen in U-Haft
Elma ist das einzige Kind des Ehepaars, das aus Bosnien-Herzegowina stammt und in der Stadt Salzburg lebt. Die Verdächtigen wurden am Dienstag in die Justizanstalt Salzburg gebracht. Ob nur ein Elternteil oder beide gemeinsam die Verletzungen an ihrem einzigen Kind verursacht haben, soll nun die Voruntersuchung klären. Die Untersuchungsrichterin wird am Donnerstag über die Verlängerung der U-Haft entscheiden.

Elma bleibt vorerst in der Klinik.

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