Kindesmisshandlung

Fall "Nina" kommt Ende Mai vor Gericht

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Ein 25-Jähriger soll sein Baby brutal misshandelt haben: Prozess nun Ende Mai.

Im Fall "Nina" hat die Staatsanwaltschaft Salzburg jetzt den 25-jährigen Kindesvater wegen mutmaßlicher Kindesmisshandlung angeklagt. Der Salzburger soll im vergangenen März seiner damals acht Monate alten Tochter einen Faustschlag ins Gesicht versetzt und sie hefig geschüttelt haben. Sie erlitt ein Schädelhirntrauma, Hintergrundblutungen an beiden Augen, Hämatome am Kopf und einen Handabdruck an der linken Wange. Der Prozess beginnt am 28. Mai im Landesgericht Salzburg.

Völlig überforderter Vater
Konkret wirft die Anklagebehörde dem Lagerarbeiter "absichtlich schwere Körperverletzung" und das Vergehen des "Quälens oder Vernachlässigens von unmündigen oder wehrlosen Personen" vor, erläuterte am Donnerstag Mediensprecherin Barbara Feichtinger. Zur der Tat war es am 6. und 7. März im Tennengau gekommen. "Der Schlag ins Gesicht ist unabsichtlich passiert, einmal fiel Nina von der Couch", rechtfertigte sich der beim Aufpassen des Kindes offenbar überforderte Vater. Als Nina ungleichmäßig atmete, habe er sie leicht geschüttelt, sagte der Verdächtige bei seiner polizeilichen Einvernahme.

Dauerfolgen noch nicht absehbar
Da noch nicht feststeht, ob das mittlerweile knapp zehn Monate alte Mädchen aufgrund der Verletzungen an Dauerfolgen leiden wird, wurde der Tennengauer nach Paragraf 87 des Strafgesetzbuches (absichtlich schwere Körperverletzung) angeklagt. Der Strafrahmen beträgt hier ein bis fünf Jahre Haft. Bei schweren Dauerfolgen erhöht sich der Strafrahmen auf bis zu zehn Jahren.

U-Haft
Das schwer verletzte Kind war am 7. März von seinen Eltern ins Salzburger Landeskrankenhaus gebracht worden. Die Ärzte schlugen Alarm, die Kinderschutzgruppe des Spitals erstattete Anzeige. Nach einem zweiwöchigen Krankenhausaufenthalt kam Nina in die vorläufige Obhut ihrer Großeltern. Der Beschuldigte wartet in der Untersuchungshaft auf seinen Prozess.

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