Im Vergleich zu 2007

Feinstaubbelastung in Städten gestiegen

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Die Feinstaubbelastung in den Städten Österreichs ist im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Der Hauptverursacher ist der Verkehr.

Die Feinstaubbilanz für die ersten 100 Tage im Jahr 2008 fällt laut einer VCÖ-Untersuchung negativ aus. Von 1. Jänner bis 8. April wurde in Graz und Leibnitz bereits jetzt der Jahresgrenzwert überschritten. Hoch sei die Belastung auch in Klagenfurt, Innsbruck, Linz, Salzburg und Wien. Der VCÖ forderte in einer Aussendung am Mittwoch stärkere Anreize für den Umstieg auf Öffentliche Verkehrsmittel.

Problem bei weitem nicht gelöst
"Das Feinstaubproblem in Österreich ist bei weitem noch nicht gelöst. In fast allen Landeshauptstädten ist die Feinstaubbelastung zu hoch", sagte VCÖ-Experte Martin Blum. In Graz war nach 100 Tagen bereits 41 mal zu viel Feinstaub in der Luft. Der Grenzwert für das gesamte Jahr liegt im Vergleich dazu bei 30 Tagen. Klagenfurt, Linz, Innsbruck und Salzburg liegen mit 25 bis 28 Tagen nur knapp darunter. Auch in Wien wurde bereits an 19 Tagen der Tageswert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft überschritten.

Verkehr als Hauptverursacher
Hauptverursacher für die Zunahme der Partikelemissionen sei in den Städten laut der Organisation der Verkehr. "Messungen in Wien haben ergeben, dass zu den Hauptverkehrszeiten am Wiener Gürtel die Feinstaubbelastung für Pkw-Insassen gleich hoch ist, wie in einem stark verrauchten Lokal. Besonders für mitfahrende Kinder ist diese Belastung sehr schädlich", stellte Blum fest.

Verlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel nötig
Der VCÖ fordert zusätzliche Maßnahmen für eine bessere Luftqualität in den Städten. Es brauche eine stärkere Verlagerung der Pendlerströme auf Öffentliche Verkehrsmittel, betonte Blum. Probleme mache der Autopendlerverkehr in die Städte. Allein nach Wien fahren rund 110.000 Pendler mit dem Auto zur Arbeit. Benötigt werden mehr Bus- und Bahnverbindungen, die das Umland der Städte mit den Zentren verbinden. Auch sollen neue Siedlungen und Betriebsstandorte verkehrssparend errichtet werden. "Vernünftig wären auch finanzielle Anreize zum Umstieg auf Öffentliche Verkehrsmittel oder zur Bildung von Fahrgemeinschaften", so der Experte.


Die Feinstaubbelastung in Österreich (Anzahl Grenzwertüberschreitungen von 1. Jänner bis 8. April 2008 - in Klammer Vergleich 1. Jänner bis 8. April 2007)

Graz Don Bosco: 41 Tage (38 Tage)
Graz Süd/Tiergartenweg: 39 Tage (29 Tage)
Leibnitz: 34 Tage (23 Tage)
Graz Ost Petersgasse: 31 Tage (26 Tage)
Wolfsberg: 28 Tage (20 Tage)
Klagenfurt (Völkermarktstraße): 28 Tage (14 Tage)
Linz Römerbergtunnel: 26 Tage (12 Tage)
Innsbruck Reichenau Andeckstraße: 26 Tage (23 Tage)
Salzburg Rudolfsplatz: 25 Tage (10 Tage)
Köflach: 22 Tage (13 Tage)
St. Andrä: 22 Tage (11 Tage)
Wien Rinnböckstraße: 19 Tage (18 Tage)
Imst/Imsterau: 19 Tage (3 Tage)
Feldkirch Bärenkreuzung: 16 Tage (7 Tage)
St. Pölten Eybnerstraße: 14 Tage (8 Tage)
Eisenstadt: 13 Tage (11 Tage)

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