Anmeldungen konstant

Kein Ansturm auf Gratis-Kindergarten

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In der Stadt wurden für 2.043 Kinder Plätze gefunden, wenn auch nicht in allen Fällen im Wunschkindergarten. Am Land gibt es kaum Probleme.

Angesagte Revolutionen finden nicht statt: Bürgermeister und Städtebund-Landeschef Heinz Schaden (SPÖ) und Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer (ÖVP) haben laut aufgeschrien, als Bund und Länder im Mai die Einführung des Gratis-Kindergartens für Fünfjährige mit Herbst 2009 beschlossen. Beide Politiker fürchteten einen Ansturm und finanzielle Belastung von Städten und Gemeinden.

Nachfrage konstant
Am Montag beginnt in der Stadt das neue Kindergartenjahr, von einem Ansturm ist aber weit und breit nichts zu spüren: „Wir haben die Anmeldungen heuer gut geschafft“, sagt der zuständige Stadtvize Martin Panosch (SPÖ).

2.043 Kinder werden ab Montag in den 33 städtischen Kindergärten betreut. „Das sind so viele wie im Vorjahr“, berichtet Panosch. Alle Fünfjährigen konnten in ihren Wunschkindergärten untergebracht werden.

Ausweichplätze
Für die Vierjährigen wurden zumindest im näheren Umfeld des Wohnortes Plätze gefunden. Bei den Dreijährigen mussten so wie in den Jahren zuvor mehrere Dutzend Familien mit Tagesmüttern, Krabbelstuben oder altersgemischten Gruppen privater Träger vorlieb nehmen. Auch auf dem Land, wo der Kindergartenbetrieb teilweise schon seit zwei Wochen läuft, gebe es „keine größeren Probleme“, betont Mödlhammer.

Flucht vor Ausländern
Mehr als 12.000 Kinder werden in den 118 kleineren Städten und Gemeinden betreut. Während es etwa im nördlichen Flachgau, im Lammertal (Tennengau) oder im Oberpinzgau noch Plätze gibt, ist der Andrang rund um die Stadt groß: Auch viele Städter wollen ihre Kinder in Hallwang, Bergheim oder Anif unterbringen. Mit ein Grund sei der geringe Ausländeranteil, räumt Mödlhammer offen ein.

Für Fünfjährige ist der Kindergarten halbtags gratis. Weil in der Stadt elf Kindergärten bereits um 6.30 Uhr öffnen und der halbe Tag bis 12.30 gerechnet wird, kann „halbtags“ bis zu 30 Stunden pro Woche bedeuten.

Für die kleineren Kinder zahlt das Land 25 Euro Zuschuss bei Halbtages- und 50 Euro bei Ganztagesbetreuung. Mit Herbst 2010 wird der Kindergarten für Fünfjährige verpflichtend. Panosch rechnet damit, dass für knapp 100 Kinder zusätzliche Plätze geschaffen werden müssen.

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