Salzburg

Lokalaugenschein im Türsteher-Prozess

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Der Richter lässt den Schauplatz des tragischen Geschehens hermetisch abriegeln. Schaulustige werden rigoros abgeführt.

Heute um neun Uhr findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein Lokalaugenschein in Schallmoos statt. Richter Andreas Posch hat vor dem Eingang des Rockhouse einen Bretterverschlag errichten lassen. Eine Wache aus Polizeischülern soll verhindern, dass Medienvertreter und Schaulustige sich dem Tatort nähern.

Im „Sperrbezirk“ werden die drei Angeklagten – Stefan S., Michael J. und Wolfgang T. – mit einer Puppe noch einmal darstellen müssen, was sich am 21. Oktober 2007 ereignet hat.

Rückblick
An diesem Tag feiert der Student Markus Gimmelsberger (24) im Rockhouse und genießt Alkohol in rauen Mengen. Eine Blutuntersuchung ergibt später 2,8 Promille. In den frühen Morgenstunden soll er im Rausch begonnen haben, Gäste zu belästigen.

Die Türsteher reagieren und zerren ihn zum Ausgang. Laut Staatsanwaltschaft haben sich die drei dann minutenlang auf den Studenten gekniet, und ihn mit Fußtritten bearbeitet.

Obwohl der Student laut Zeugenaussagen mehrmals mit der Hand auf den Boden schlägt und so sein Aufgeben signalisiert, lassen die Sicherheitsleute nicht von ihm ab. Wenige Minuten später hört Gimmelsberger auf zu atmen. Nach 40 Minuten Wiederbelebungsversuchen bringt die Rettung den Bewusstlosen ins Spital, wo er nie wieder aus dem Koma erwachen sollte.

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