Fall

Lungauer „hielt" Kinder am Dachboden

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Für sechs Kinder gab es anstelle eines Bades nur eine Spüle und regelmäßig Schläge. Heute stehen die Eltern in Salzburg vor Gericht.

Der Fall lässt Erinnerungen an die „Müllkinder“ aus Linz wach werden: Heute stehen in Salzburg Rabeneltern aus dem Lungau vor Gericht. Dem Vater Baldur L. (68) und der Mutter Babette G. (42) wird vorgeworfen, die sechs gemeinsamen Kinder – vier Buben und zwei Mädchen im Alter von heute 6 bis 19 Jahren – unter unbeschreiblichen Bedingungen großgezogen zu haben.

Die Kinder sollen statt in Kinderzimmern im Dachboden des Elternhauses in Mauterndorf aufgewachsen sein – auf engstem Raum zusammengepfercht. Anstelle eines Bades gab es in dem dunklen Raum nur eine Spüle, keinen Strom und keine Heizung. Der Müll stapelte sich bis unter die Decke.

Misshandlung
Der Vater, ein pensionierter Schlosser aus Tirol, soll Mutter und Kinder misshandelt haben. Das Martyrium der Kinder zog sich von 1990 bis 2008. Der Fall flog auf, nachdem Lehrer Alarm geschlagen hatten. Die Behörden haben den Fall bislang geheim gehalten, um die Kinder zu schützen. Die Familie ist mittlerweile aus dem desolaten Holzhaus ausgezogen und lebt unter Aufsicht der Behörden.

Anklage
Die Anklage lautet auf Quälen Unmündiger und gefährliche Drohung. Außerdem hat der Vater laut Anklage verbotene Waffen aus der Kriegszeit gesammelt.

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