Salzburger Mutter klagt an

Mein Sohn kämpft im Heiligen Krieg

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Zwei Pinzgauer werden vermisst. Sie wollen sich den ISIS in Syrien anschließen.

Es sind die schlimmsten Stunden für Anka K. aus Mittersill in Salzburg. Ihr Sohn verschwand vor einem Monat – er zog in den „Heiligen Krieg“, wollte wahrscheinlich mit der ISIS kämpfen.

„Ich bin fassungslos, unendlich traurig – ich mache mir solche Sorgen“, erzählte die trauernde Mutter einem Reporter der Antenne Salzburg. Ihr Leidensweg begann vor etwa zwei Jahren. Ihr Sohn Kristijan (25) konvertierte zum Islam: „Er wurde danach immer extremer.“

Er wurde in einer Moschee in Wien radikalisiert
Der Wendepunkt kam im Februar 2014: Für drei Tage reiste Kristijan nach Wien. „Er ging in eine Moschee, erzählte er mir“, so die verzweifelte Mutter. Dort wurde er wohl zunehmend radikalisiert. Kristijans Freundeskreis und Ansichten änderten sich schlagartig, er nabelte sich komplett von der Familie ab. „Ich glaube, er ging nach Syrien“ – mehr weiß die Mutter nicht.

„Ich erfahre im Internet Sachen, die darauf hinweisen, dass er abgedriftet ist“, so der ältere Bruder Elija. Die Propaganda der ISIS-Schlächter funktionierte: Auch ein Freund begleitete Kristijan. Die Trauer der Familie kennt kein Ende: Kristijan hinterließ keinen Abschiedsbrief.

Schon 130 Menschen aus Österreich zogen in Krieg
Bisher sollen 130 Austro-Dschihadisten in den Heiligen Krieg gezogen sein. 40 kamen wieder zurück. Zwei Dutzend dürften – unbestätigten Angaben zufolge – bereits für ihre Ideologie gestorben sein.

Kurz: 5-Punkte-Plan gegen den Terror

Außenminister Kurz (ÖVP) will gegen Radikalisierung kämpfen.

  • Aufklärung. Muslimische Jugendliche müssen lernen, dass der Dschihad „kein Spiel, sondern todernst ist."
  • Info. Auch Österreicher müssen über die Gefahren lernen.
  • Prävention. Religionslehrer müssen dagegen ankämpfen.
  • Kindergarten. Kontrollen, ob genug Deutsch gelernt wird.
  • Internet. Community soll sensibilisiert werden.
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