Nach Mord in Nußdorf

Mordverdächtiger raste in die Salzach

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Nur mehrere hundert Meter vom Tatort entfernt wurde das Auto gefunden.

Fünf Tage nach der Ermordung einer 41-jährigen Frau in Nußdorf am Haunsberg (Flachgau) am vergangenen Samstag ist heute in Tatortnähe ein Fahrzeug mit einem toten Insassen aus der Salzach geborgen worden.

Bei dem Toten handelt es sich "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" um den verdächtigen Ehemann des Mordopfers, sagte Major Gerhard Waltl vom Landeskriminalamt Salzburg. "Eines ist ganz sicher: Das Auto ist das Fluchtfahrzeug", sagte Waltl. Das Kennzeichen stimme mit dem des Audi Q5 des 48-Jährigen überein. Und auch die Beschreibung des Fahrzeuges und die Beschädigungen, die während der Flucht entstanden sind, passten zusammen. Ein Polizist habe den Toten zudem im Wagen wiedererkannt, sagte der Kriminalbeamte.

Nun warte man das Ergebnis der gerichtsmedizinischen Obduktion und einen DNA-Abgleich ab, ob es sich bei dem Toten tatsächlich um den Verdächtigen handelt und ob der Mann wie vermutet im Wagen ertrunken ist, erklärte Waltl.

Der Bosnier, der seine Frau laut Polizei mit einer Eisenstange erschlagen hatte, dürfte nach der Tat in seiner Verzweiflung mit seinem Wagen in den Fluss gerast sein.

Hubschrauber entdeckt Auto
Die Besatzung eines Polizeihubschraubers hatte gegen 13.00 Uhr während eines Suchfluges ein verdächtiges Objekt in dem Fluss geortet. Die Stelle befand sich nur einige hundert Meter von der Mietwohnung im Ortsteil Pabing entfernt, wo auch der Mord passiert war. Im Zuge der Fahndung hatte ein Polizeihubschrauber bereits mehrmals die Region um den Tatort abgeflogen und bis heute keine Spuren entdeckt. "Das Wasser in der Salzach ist weniger geworden, weil es in den letzten Tagen kaum Niederschläge gegeben hat. In der Salzach war eine untypische Strömung zu sehen", schilderte Waltl.

An der Bergung hatte sich die Salzburger Berufsfeuerwehr mit einem Kranwagen, Booten und Tauchern beteiligt. Auch das Jet-Boot aus Oberndorf wurde angefordert. Polizisten sicherten den Einsatzbereich ab.

Der als jähzornig geltende Mann soll seine Frau während eines Streites im Schlafzimmer mit der Eisenstange mindestens zehnmal auf den Kopf geschlagen haben. Das hat die Obduktion der Leiche ergeben. Die Mutter zweier Söhne wurde blutüberströmt und umgeben von 500 Euro-Scheinen gefunden. Ein Nachbar, der Schreie gehört hatte, alarmierte die Einsatzkräfte. Doch für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Über die Höhe des Bargeldbetrages hüllt sich die Polizei in Schweigen. Das Geld habe mit der Tat an sich nichts zu tun, hieß es.
 

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