Salzburg

Nach Todesfall in Disco Türsteher vor Gericht

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Die Türsteher drückten einen alkoholisierten Mann brutal zu Boden, dieser starb an den Folgen seiner Verletzungen.

Am Salzburger Landesgericht müssen sich ab Dienstag, in einem zweitägigen Prozess drei Türsteher des Salzburger Rockhouses wegen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge, Freiheitsentziehung und Quälens einer Person verantworten. Laut Anklage hat das Trio genau vor einem Jahr einen alkoholisierten Besucher des Rockhouses in Salzburg so brutal zu Boden gedrückt und in Bauchlage fixiert, dass der 24-jährige Student aus Eugendorf (Flachgau) an den Folgen seiner schweren Verletzung im Dezember gestorben ist.

Der Zwischenfall ereignete sich in der Nacht auf den 21. Oktober 2007. Der Student Markus G., der 2,2 bis 2,8 Promille Alkohol im Blut hatte, hat während der Technoparty angeblich einige Gäste und eine Kellnerin belästigt. Um Ordnung zu schaffen, zerrten die Türsteher im Alter von 36, 33 und 32 Jahren den Betrunkenen aus dem großen Saal in den Ausgangsbereich. "Dort haben sie ihm Fußtritte versetzt und ihn über einen längeren Zeitraum in Bauchlage fixiert, indem sie seine Hände am Rücken festhielten und im Bereich der Oberschenkel, des Rückens und der Schulter auf ihn knieten", lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

Der Student erlitt u.a. eine Pankreasruptur und einen Herzstillstand mit schweren, anhaltenden Hirnfunktionsstörungen. Er wurde nach einer 40 Minuten dauernden Reanimation ins Spital gebracht. Dort lag er sieben Wochen im Koma. Am 8. Dezember starb er laut Obduktionsbericht an multiplen Organversagen. Sämtliche Gäste des Rockhouse hatten den Einsatz der Türsteher als "brutal und überzogen" bewertet.

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