Drei Spezialisten versuchen nun, die Psyche und das Motiv des Täters zu ergründen. Der Anschlag wird mit ähnlichen Fällen verglichen.
Um die Schlinge um den feigen Bombenleger von St.Johann enger zu ziehen, hat jetzt die Salzburger Polizei Schützenhilfe von Spezialisten des Bundeskriminalamtes (BKA) erhalten. „Der Sonderkommission wurden nun zwei Profiler beigestellt, die Motiv, Tathergang und die Psyche des Täters erforschen“, schildert der Sprecher des Bundeskriminalamtes, Gerald Tatzgern.
Psycho-Profil
Es handelt sich dabei um ein Spezialistenteam, das
in ganz Österreich zur Verfügung stehe und auch mit dem Ausland eng vernetzt
sei. Eine der beiden ist Kriminalpsychologin und soll sich in die
Gedankenwelt des Bombenbauers hineinversetzen. Sein Psycho-Profil könnte der
Schlüssel zu seiner Ergreifung sein.
Der berühmteste Profiler des Landes, der Tiroler Thomas Müller, steht wegen anderer Fälle nicht zur Verfügung.
Vergleichsfälle
Besonderes Augenmerk legen die Profiler auf
ähnliche Fälle aus der heimischen und internationalen Kriminalgeschichte.
Vergleiche zum Anschlag von St.Johann werden gesucht. „Die Frage nach dem
Warum steht im Vordergrund“, schildert der BKA-Sprecher. Wann die Profiler
ihren Bericht fertig haben, ist noch unklar.
Laborarbeit
Parallel dazu werden in den Salzburger Kriminallabors
alle Spuren und Hinweise ausgewertet. „Es gibt erste gute Ansätze, die
derzeit evaluiert werden“, so der BKA-Sprecher. Zusätzlich wurden
Vergleichssprengungen durchgeführt.
Sprengfalle
Wie berichtet, hatten ein oder mehrere unbekannte
Täter in der Nacht auf den 12.Februar eine Kabeltrommel vor der
Polizeiinspektion der Pongauer Hauptstadt abgestellt. Die Beamten dachten,
Bauarbeiter hätten das Gerät vergessen, und stellten es in der Garage ab.
Als
der stellvertretende Kommandant Josef Rainer (50) am 28.März seinen
Streifenwagen säubern wollte, steckte er den Staubsauger an der präparierten
Kabeltrommel an – dann kam es zur Explosion: „Zuerst hat der Schmerz alles
übertönt. Ich bin aus der Waschbox hinaus und habe versucht, mich zu
fangen“, erinnert sich Rainer in einem Fernsehinterview.
Er ist mittlerweile wieder im Dienst und dürfte keine bleibenden Schäden davongetragen haben.