Hepatitis-Fälle

Salzburger Experten fordern verpflichtende Impfung

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Jetzt gibt es schon 15 Hepatitis-Fälle in Salzburg. Gesundheits-Experten fordern verpflichtende Hepatitis-Impfungen.

Nachdem in der Stadt Salzburg mittlerweile 15 Personen an Hepatitis-A erkrankt sind, gab das Marktamt am Samstag eine Verbraucherwarnung heraus. Diese betrifft die Kunden jenes Sparmarktes in der Paracelsusstraße, in dem ein infizierter Metzger gearbeitet hat (oe24.at berichtete). Es könne nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass die in dem Geschäft portionierten und verpackten, aber auch unverpackte Lebensmittel mit dem Krankheitserreger kontaminiert sind. Vor dem Verzehr dieser Lebensmittel wurde eindringlich gewarnt.

Experten fordern verpflichtende Impfung
Der Salzburger Landes-Sanitätsdirektor König schlägt vor, dass verpflichtende Hepatitis-Impfungen eingeführt werden sollen. Viele Menschen ließen sich durch die hohen Kosten von 65 Euro pro Impfung abschrecken. Es seien aber nur zwei Impfungen im Abstand von sechs bis 12 Monaten notwendig, dafür bestehe dann ein jahrzehntelanger Schutz, so König.

Zahl der Fälle nimmt zu
Vergangenen Donnerstag sind 13 Gelbsucht-Fälle bekanntgeworden. Die Infektionen erfolgten laut Landessanitätsdirektion durch sozial Kontakte mit dem Mitarbeiter in der Fleischabteilung und durch den Einkauf von Lebensmitteln. Seit Bekanntwerden der Krankheitsserie wurden Arztpraxen von verunsicherten Patienten gestürmt. Die Mediziner, die mit weiteren Hepatitis-A-Erkrankungen rechnen, rieten zu Impfungen und sorgfältiger Hygiene.

Lebensmittel entsorgen
Zudem erteilte das Marktamt allen Kunden des Sparmarktes den eindringlichen Rat, alle Lebensmittel, die in dem Betrieb zwischen Anfang November 2007 und 3. Jänner 2008 selber hergestellt, portioniert oder dort verpackt worden sind, einschließlich der ursprünglichen Verpackung (wie zum Beispiel das Einkaufssackerl) zu entsorgen und sich anschließend die Hände zu waschen. Dasselbe gelte für unverpackte Lebensmittel.

Auch Tiefkühlkost weg
Auf eingefrorene Lebensmittel sei besonders zu achten, da hier der Erreger über mehrere Monate ansteckungsfähig bleibt. Nur vollständiges Durcherhitzen auf eine Kerntemperatur von mindestens 100 Grad töte den Virus ab. Zu den gefährdeten Waren zählten insbesondere Lebensmittel aus der Fleisch- und Feinkostabteilung sowie Obst, Gemüse, Brot- und Backwaren. Nach ihrer Entsorgung sollten nicht nur die Hände, sondern auch die Aufbewahrungsgegenstände wie Obst- und Gemüseschalen, Kühlschrankfächer und dergleichen sorgfältig gereinigt werden.

Sparmarkt bleibt geschlossen
Das Geschäft in der Paracelsusstraße wurde vorübergehend geschlossen, es soll voraussichtlich am Montag, 14. Jänner, wieder geöffnet werden. Das Personal wurde bereits geimpft. Nach Angaben des Salzburger Landessanitätsdirektors Christoph König bricht die Krankheit innerhalb von 14 bis 60 Tagen aus. Es stellen sich Fieber, Bauchschmerzen, Juckreiz und auch eine Gelbfärbung der Augen ein. Grundsätzlich heilt Hepatitis-A aus. Der Betroffene bleibt lebenslang dagegen immun.

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