Bei Matura

Schulchef: Stör-Sender gegen Handys

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Gerhard Klampfer wollte verhindern, dass bei der Matura geschummelt wird.

Schummeln mit dem Spickzettel ist Schnee von gestern. Heutzutage macht man es so: Schüler gehen mit Internet-Handys aufs Klo und schauen bei „Dr. Google“ nach – oder lassen sich die richtige Lösung von Profis simsen. Da der Salzburger Gymnasialdirektor Gerhard Klampfer nicht von gestern ist, wollte er bei der Matura an dem Wirtschaftlichen Realgymnasium in der Salzburger Josef-Preis-Allee 5 im letzten Juni genau das unterbinden.

Sender aus Internet
Wie? Er setzte einen Handystörsender ein, der den Handyempfang im Bereich der Toilette in einem Umkreis von 15 Metern lahmlegte.

„Ein österreichischer Schulausstatter ist aktiv an Schulen per E-Mail herangetreten und hat das Gerät so angeboten“, sagte Klampfer zu ÖSTERREICH: „Nicht wissend, dass es ein Gesetz gibt, das genau das verbietet, habe ich den Sender aufgestellt.“ Es dauerte dann nicht lange, bis ein Netzbetreiber die Empfangsprobleme in dem Schulgebäude der Mozartstadt erkannte und die Behörde für Funküberwachung alarmierte.

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In einem Verwaltungsverfahren wurde der Schulprofessor wegen eines Verstoßes gegen Paragraf 74 des Telekommunikations­gesetzes angezeigt. Es drohte eine satte Geldstrafe von bis zu 4.000 Euro. Doch der Direktor hatte die Möglichkeit, sein Handeln zu erläutern, und kam diesmal mit einem blauen Auge davon.
Kein Betrieb mehr. „Die Geldstrafe ist zum Glück nicht verhängt worden, ich bin abgemahnt und belehrt worden und habe mich außerdem dazu verpflichtet, das Gerät nicht mehr in ­Betrieb zu nehmen“, ­sagte Gerhard Klampfer und tüftelt schon am nächsten technischen Trick gegen die Schummler. „Doch da werde ich ganz genau schauen, ob das gesetzlich auch Hand und Fuß hat.“

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