Gewitter und Regen

Schwere Unwetter zogen über Österreich

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Im Mostviertel und in der Steiermark entstanden teils schwere Schäden.

Heftige Gewitter zogen in der Nacht auf Samstag durch das Mostviertel. Durch starken Wind und Regen standen zahlreiche Straßen und Häuser teilweise unter Wasser. Besonders schlimm betroffen war erneut das Ybbstal im Bereich Ybbsitz und Waidhofen/Ybbs.

Die Bereichsalarmzentrale der Feuerwehr Amstetten brauchte Verstärkung um die zahlreichen Notrufe und Einsätze abzuarbeiten. Im Landesklinikum Waidhofen/Ybbs kam es zu einer Überschwemmung im Keller und es musste auf Notstrom umgestellt werden. Ein Teil des Gleisbereiches der Ybbstalbahn wurde "in Mitleidenschaft gezogen", so einer der Einsatzkräfte. Kurz nach 2.00 Uhr früh entspannte sich die Lage, die Feuerwehren waren jedoch bis in die frühen Morgenstunden mit den Aufräum- und Auspumparbeiten beschäftigt.

Verwüstungen in der Steiermark
Starke Regenfälle und Sturmböen verursachten in der Nacht auf Samstag in der Steiermark wieder mehrere Überflutungen und Vermurungen. Der Norden von Graz sowie einige Gemeinden im Bezirk Graz-Umgebung bis nach Weiz waren nach Angaben der Feuerwehr am stärksten betroffen. Viele Straßen in diesen Gebieten waren durch heruntergeschwemmtes Erdreich und Geröll verlegt. Zwei Personen mussten aus überfluteten Kellern von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden.

Die Auswirkungen des nächtlichen Unwetters waren besonders in Großstübing, Kleinstübing, Deutschfeistritz, Friesach, Weinitzen und Eggersdorf zu spüren. Keller, Garagen und mehrere Gebäude wurden von den Wassermassen überflutet und von den Einsatzkräften ausgepumpt.

SOS Kinderdorf überschwemmt
In Kleinstübing war neben einigen Siedlungsgebieten auch das SOS Kinderdorf von den Wassermassen betroffen. Der Schlossgrabenbach führte Hochwasser und überschwemmte daraufhin den ganzen Innenhof des Kinderdorfes. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Zur Sicherheit wurde im Kinderdorf vorrübergehend der Strom abgeschaltet. Auch der angrenzende Kindergarten war von der Überflutung betroffen. Zwei Personen mussten in dieser Gemeinde aus dem Keller ihres Hauses von der Feuerwehr vor den Wassermassen gerettet werden.

In Großstübing wurde die Straße auf den Silberberg durch Geröll, Wurzelstöcken und Schlamm unpassierbar. Ebenfalls nicht befahrbar war die Landesstraße zwischen Großstübing und St. Pankrazen, wo ein Bach wegen der starken Verklausung die Straße unpassierbar machte.

Südbahnstrecke vermurt
Die Südbahnstrecke wurde im Bereich des Freilichtmuseums Stübing von Rutschungen und Vermurungen betroffen und musste für den Bahnverkehr gesperrt werden. Ebenso war die Landesstraße 334, die parallel neben der Südbahnstrecke verlauft, zwischen Kleinstübing und Gratwein gesperrt. In Deutschfeistritz beim A9-Knoten kam es ebenfalls zu Überflutungen und Vermurungen, wobei einige Fahrzeuge stecken blieben.

In Graz ist der Schöcklbach ist neuerlich über die Ufer getreten. Die Andritzerreichstraße und die Radegunderstraße wurden dadurch überflutet. Ab Mitternacht stand die Grazer Feuerwehr mit mehr als 150 Mann im Einsatz, um gegen die Wassermassen anzukämpfen. Der Schöckelbach stieg innerhalb weniger Minuten um 60 Zentimeter an, die Flutwelle durchbrach die bereits von der Feuerwehr zuvor positionierten Sandsackwälle. Auf diese Weise wurden die bereits mehrmals betroffenen Gebiete Gottlieb-Remschmidt-Gasse, Geißlergasse, Haberlandtweg und Zelinkagasse heute Nacht neuerlich überflutet.

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