Absurdes Kriminalrätsel

Vermisste Pizzabäcker im Häfen gefunden

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Diese Mütter können einem echt leidtun: Sie suchten ihre vermissten Söhne und fanden sie – im Gefängnis.

Mit herzzerreißenden Appellen – unter anderem auch in Fernsehinterviews – suchten die Mütter von Anthony L. und Gianni C. (22 und 23) aus der Provinz Benevento nach ihren verschollenen Söhnen. Die beiden jungen Pizzabäcker hatten angegeben, nach Deutschland und später vielleicht sogar nach Übersee zu gehen, um dort als Köche zu arbeiten. Der letzte Anruf kam am 14. August, als Gianni seine Mama anrief, danach riss jeder Kontakt ab. Die letzten Handysignale, ehe die Smartphones abgeschaltet wurden, kamen aus Salzburg. Als sich auch regionale Politiker der ­Sache annahmen, konnte die Suche mithilfe der italienischen Botschaft in Wien schneller erfolgreich beendet werden, als die bangenden Verwandten erwartet hatten. Wobei des Rätsels Lösung für alle mehr als überraschend war.

Drei Kugeln

Demnach wurden Anthony und Gianni im Gefängnis in Salzburg-Puch aufgespürt. Die beiden Jungs waren Mitte August von der österreichischen Kripo nach Schüssen auf einen Drogenkunden (35) im Lechner-Park in Schallmoos festgenommen worden. Der Serbe wurde von einem 31-jährigen Italiener mit drei Kugeln in Bein, Schulter und Bauch niedergestreckt. Als die Cops in die Wohnung des Schützen drangen, wurden dort auch gleich seine Freundin aus Belgien (22) und drei junge Italiener – darunter eben auch Anthony und Gianni – als mutmaßliche Komplizen des Dealers gefunden.

Revolver

Das Opfer identifizierte den 31-Jährigen als ­Täter und einen 22-Jährigen als Begleiter in jener Nacht, als er angeschossen wurde. In der WG fand man 250 Gramm ­Kokain, 8.300 Euro und die Tatwaffe, einen Trommelrevolver. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. (kor)

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