Brüchige Residenz

Wettlauf gegen die Zeit

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Eine Spezialfirma transportiert die Schätze ab. Bereits in den kommenden Tagen beginnt die Sanierung der bröckelnden Decke.

Einen Tag, nachdem der oberste Teil der Residenz aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste, begann am Freitag für die Mitarbeiter ein Wettlauf gegen die Zeit. Mit größter Vorsicht und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wurden am Freitag sämtliche historische Ausstellerstücke der derzeitigen Sonderausstellung „Badeszenen“ aus fünf Sälen abtransportiert: „Wir tragen Handschuhe und packen die Bilder und die kostbaren Gefäße in gut gepolsterte Spezialbehälter“, schildert Werner Wildgruber von der renommierten Kunstspeditionsfirma Kunsttrans. Die Kunstschätze werden dann in ein Depot des Landes in den Süden der Stadt gebracht: wo, bleibt geheim.

Genaue Prüfung der Statik notwendig
Der oberste Stock der im 17. Jahrhundert erbauten Residenz wurde am Donnerstag gesperrt, nachdem wie berichtet ein Statiker im Zuge von Arbeiten auf dem Dachboden grobe statische Mängel festgestellt hatte. Die Museumsleitung möchte dort neue Lager- und Büroräume errichten.

Der Statiker schlug Alarm, da Teile der verputzten Holzbalkendecke unter dem Dachstuhl sich durch das hohe Eigengewicht gefährlich biegen: „Die Risse sind schon deutlich zu erkennen, eine Sperre war notwendig“, sagt Maximilian Brunner, Geschäftsführer der Salzburger Burgen und Schlösser zu ÖSTERREICH. Am Freitag standen inzwischen Details zur Ursache fest: „Auf der Holzbalkendecke liegt eine rund zwanzig Zentimeter hohe Schüttung, und darüber noch eine Ziegeldecke. Vor etwa 150 Jahren wurde dann noch ein Boden aufgetragen. Der hat ein hohes Eigengewicht“

Sanierungsarbeiten beginnen demnächst
Wie hoch die Kosten für die Sanierung des prunkvollen Gebäudes sind, konnte Brunner noch nicht beziffern. Fest steht, dass schon in den kommenden Tagen mit der Restaurierung begonnen wird.

Obwohl ein Drittel der Ausstellerfläche für Wochen gesperrt ist, läuft der Museumsbetrieb weiter. Allerdings wurde der Eintrittspreis auf 2,50 Euro reduziert.

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