1.000 Flüchtlinge mehr

Schlepper-Report: Gefährliche Fahrt kostet 8.000 Euro

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Die Menschenhändler arbeiten auf Hochtouren – das zeigt der neue Schlepperreport. 

Wien. Abermals Großalarm an unseren Grenzen, die Flüchtlingszahlen steigen dramatisch. Erst vor drei Tagen wurde in Bruck an der Leitha ein Kühl-Lkw mit 43 Syrern, Afghanen und Irakern entdeckt. Der Schlepper, ein Türke, der in Rumänen lebt, wurde verhaftet. Bis zu 8.000 Euro haben die Migranten an die Schlepperbande gezahlt. Einige der Flüchtlinge, darunter auch Kinder, waren völlig erschöpft, als sie im letzten Moment gerettet wurden.

Plus 20 Prozent. 4.390 Flüchtlinge wurden zuletzt aufgegriffen – das sind um fast 1.000 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im August waren es 2.552: „Die Zahlen der Aufgriffe in den vergangenen Tagen und Wochen“, warnt Innenminister Karl Nehammer, „zeigen den steigenden Druck an irregulären Mi­granten. Wir werden bei der Grenzüberwachung verstärkt auf den Einsatz von Drohnen setzen.“
Innenminister: »Tod von Menschen einkalkuliert«
 
Skrupellos. Der neue Schlepperreport zeigt aber auch: Hunderte kriminelle Organisationen sind mit Kühltransportern auf der Balkanroute unterwegs.
 
  • 20.000 und mehr illegale Migranten sind derzeit am Westbalkan gestrandet.
  • Etwa 100.000 Flüchtlinge warten auf dem griechischen Festland/Inseln.
  • Die geschnappten Schlepper sind überwiegend Männer, meist zwischen 21 und 40 Jahre alt, und kommen aus Syrien (36), Österreich (22), der Türkei (20), Serbien (18) und Afghanistan (16).
  • Die Geschleppten kommen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak.
 
Einsatz. Abermals ist die Hauptroute die West-Balkan-Route (siehe rechts). Die Hauptübertrittsländer sind Ungarn und Italien. Für Innenminister Nehammer hat die Bekämpfung der Schlepper oberste Priorität. Er sagt: „Schlepperei ist Teil einer menschenverachtenden, organisierten Kriminalität die den Tod von Menschen einkalkuliert.“ (wek)
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