Verzweiflungstat

Fuß abgesägt: Mann war beim AMS amtsbekannt

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Der 56-jährige Oststeirer war zudem in psychosozialer Betreuung.

Jener arbeitslose Oststeirer, der sich absichtlich den linken Fuß abgesägt hat, um einem Arbeitsfähigkeits-Check zu entgehen, ist weiterhin in intensivmedizinischer Betreuung am LKH Graz. Eine Verlegung auf die Normalstation wurde für die kommenden Tage in Aussicht gestellt, wie eine Sprecherin am Dienstag sagte. Indessen wurden weitere Einzelheiten über den Fall bekannt: So hat sich der 56-jährige Langzeitarbeitslose auch in psychosozialer Betreuung befunden.

Kein Unbekannter beim AMS

Der Fall des 56-jährigen Lagerarbeiters ist beim AMS nicht unbekannt und auch kein Einzelfall, wie Hermann Gössinger vom AMS Steiermark schildert: "Er teilt das Schicksal mit Männern diesen Alters, die über eine geringe Ausbildung verfügen". Tatsächlich habe der Familienvater wiederholt versucht, in Berufsunfähigkeitspension zu gehen. Seit mehreren Jahren habe er nur kürzere, frei oder über das AMS vermittelte Jobs gehabt: "Einen Monat hat er dabei nie erreicht". Seitens des Arbeitsmarktservice habe man versucht, ihn in dieser schwierigen Situation zu unterstützen: Eine berufliche Orientierungsmaßnahme habe er abgebrochen, der Empfehlung, den psychosozialen Dienst in Anspruch zu nehmen, sei er nachgekommen.

Der zweifacher Vater erwachsener Kinder hat offenbar vor der Wahnsinns-Tat reichlich Alkohol zu sich genommen. Gegen 6 Uhr früh am Montag fasste er dann den fatalen Entschluss: Im Heizraum seines Hauses griff er zur Kappsäge, stellte sie auf zwei Stühle und sägte sich den linken Fuß ab. Das Körperteil "entsorgte" er im Ofen. Es kann nicht mehr angenäht werden.

Er selbst war es, der den Notruf alarmierte. Ein Rettungshubschrauber flog den Schwerverletzten ins LKH Graz.
 

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