Zehn Monate bedingt

Grazer zündete mehrere Mistkübel an: Haft

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Pensionist soll Schaden von rund 47.000 Euro angerichtet haben.

Ein Pensionist ist am Mittwoch im Grazer Straflandesgericht wegen schwerer Sachbeschädigung zu zehn Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Sein Vergehen: In Stresssituationen hat er immer wieder Mistkübel angezündet. Mittlerweile ist er in psychiatrischer Behandlung und beteuerte inständig, kein Verlangen nach Zündeln mehr zu haben.
 
"Wenn er sich nicht mehr heraus sieht, verspürt er den Drang, Feuer zu legen", beschrieb Verteidigerin Roberta Sollhart das Problem ihres Mandanten. Dieser hat laut Anklage von 2016 bis Februar 2018 sieben Mal Mistkübel in Brand gesteckt. Dabei wurden dann auch Fahrräder, ein Leichtmotorrad und Hausmauern beschädigt. Verletzt wurde niemand.
 
Er wurde 2011 wegen einer ähnlichen Sache verurteilt und hielt sich an seine Auflagen. Doch als er 2016 eine der Geschädigten von damals wieder traf, ging es erneut mit ihm durch. "Sie hat immer gesagt, du gehörst in Häfen, wegen meiner zerstörten Gartenhütte", erzählte er. Das wühlte ihn auf, also musste eine Mülltonne brennen. "Was gibt Ihnen das Anzünden?", fragte Richter Oliver Graf. "Nichts", meinte der Angeklagte. "Waren Sie betrunken?", hakte der Richter nach. "Nein", antwortete der 57-Jährige.
 
Mittlerweile ist er schwer krank und kann sich nur noch auf Krücken fortbewegen. Er wurde zu zehn Monaten bedingter Haft verurteilt und bekam mehrere Auflagen. Bewährungshilfe, Psychotherapie und regelmäßige Alkoholtest - dem Pensionisten war alles recht. Er nahm die Strafe an, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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