Zufall oder nicht?

Häufung von Krebsfällen auf Polizeistation

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Auf einer Polizeistation in Hartberg kam es zuletzt zu einer Fülle von Krebserkrankungen. Nun prüft man, ob Asbest daran Schuld ist.

Eine angebliche Häufung von Krebserkrankungen ist in der Autobahnpolizeiinspektion Hartberg bekanntgeworden. In den vergangenen Jahren gab es auf der mit 32 Beamten besetzen Dienststelle vier Erkrankungen - zwei mit tödlichem Verlauf. Vom Landespolizeikommando (LPK), wo ein möglicher Zusammenhang der Krankheitsfälle mit in Hartberg verwendeten Baustoffen - vermutlich Asbest - erst wenige Tage bekannt ist, hieß es am Mittwoch, alle nötigen Schritte seien eingeleitet worden.

Vier Krankheitsfälle
Für das LPK bestätigte Oberst August Feyerer nach Sichtung der Fakten am Mittwoch einen Bericht der "Steirerkrone" (Mittwoch-Ausgabe), wonach es um vier Krankheitsfälle, darunter zwei letale unter pensionierten Beamten, im Zeitraum seit 2003 gehen soll. In drei Fällen handelte es sich um Nieren-, in einem Fall um Darmkrebs.

2006 erste Beanstandung
"Eine Häufung von Krebsfällen war für uns bisher nicht ersichtlich", erklärte Feyerer. Der entsprechende Verdacht sei erstmals am 15. März an das LPK herangetragen worden. Noch am selben Tag sei in einem Gespräch mit dem Objektbetreuer der Bundesimmobilien Gesellschaft um Untersuchung einer Deckenkonstruktion auf Asbesthaltigkeit gebeten worden. Feyerer räumt ein, dass schon 2006 eine Arbeitsmedizinerin die Zimmerdecke beanstandet habe, allerdings sei es dabei nicht um Asbest, sondern um eine befürchtete Staubbelastung infolge ungenügender Säuberungsmöglichkeiten gegangen. Eine Entfernung dieser Zimmerdecke sei damals dringend empfohlen worden, was auch beim Ministerium beantragt worden sei. Auch sei eine Verbesserung der Lüftung der Kellerräumlichkeiten veranlasst worden.

Versuche auf rasche Klärung
Feyrer betonte, dass das LPK besonders bemüht sei, die Bestimmungen des Bundesbedienstetenschutzgesetz einzuhalten und erforderliche Maßnahmen unverzüglich zu setzen: "Es finden dazu ständig Dienststellenbesuche und Gespräche mit Sicherheitsfachkräften, Arbeitsmedizinern und Sicherheitsvertrauenspersonen statt."

Ob es tatsächlich einen kausalen Zusammenhang zwischen den Krankheitsfällen und den in dem 1989 in Betrieb genommenen Gebäude verwendeten Baustoffen gibt, soll nun rasch abgeklärt werden. "Es gab in den vergangenen Jahren schon mehrere Verdachtsmomente in anderen Dienststellen, die sich dann immer als unbegründet erwiesen haben", so Polizeisprecher Feyerer. Zuletzt hatte es 2004/05 einen ähnlich gelagerten Fall in Salzburg gegeben, wo zwar kein Zusammenhang nachgewiesen werden konnte, das Wachzimmer am Bahnhof aber dennoch geschlossen wurde.

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