GPS am Bein

Kartnig: 1. Tag mit Fußfessel

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Der Ex-Sturm-Boss trägt jetzt Fußfessel. So sieht Kartnigs neuer Alltag aus.

Montag, kurz vor 8 Uhr, Justizanstalt Graz-­Jakomini: Ex-Sturm-Präsident Hannes Kartnig tritt seine Haft wegen schweren Betrugs und Steuerhinterziehung an. 60 Minuten später verlässt er das Gebäude mit einer GPS-Fußfessel. Nachmittags absolvierte er berufliche Termine, das ist erlaubt. Nur die Abende wird der ehemalige Society-Löwe zu Hause verbringen müssen.

"Ich darf nicht einmal mehr zum Pool"

ÖSTERREICH: Herr Kartnig, wie fühlt sich der erste Tag mit der Fußfessel an?

Hannes Kartnig: Es tut nicht weh, ich habe keine Schmerzen. Es stört mich nicht. Es ist mir auch egal, wenn die Hose nach oben rutscht und es jemand sieht. Es ist eine Einschränkung. Ich darf im Haus nicht überall hin, nicht einmal mehr zum Pool. Aber ich bin froh, dass ich arbeiten gehen darf. Es ist zum Aushalten, ich werde mich daran gewöhnen.

ÖSTERREICH: Events sind verboten. Schmerzt Sie das nicht?

Kartnig: Schauen Sie, ich habe 30 Jahre lang Events besucht. Jetzt kann ich gut darauf verzichten. Ich mache jetzt lieber etwas mit meiner Familie. Wenn es mir der Sozialarbeiter genehmigt, darf ich am Wochenende in den Garten oder etwas unternehmen.

ÖSTERREICH: Sie wurden zu einer Geldstrafe von 5,5 Mio. Euro verdonnert. Können Sie der drohenden Ersatzfreiheitsstrafe entgehen?

Kartnig: Es kommt darauf an, wie viel Geld ich auftreiben kann. Ich benötige zwei Millionen Euro, damit ich Sozialdienst leisten darf. Ich bin aber schon im Gespräch mit möglichen ­Investoren und Helfern.

ÖSTERREICH: In Kürze steht der Prozess wegen angeblicher Ticketmanipulation an. Welches Gefühl haben Sie?

Kartnig: Ich erhielt beim ersten Mal einen Freispruch – ich rechne auch jetzt mit einem positiven Urteil. Der Staatsanwalt ist derselbe, es gibt aber einen neuen Richter. Ich habe ja damit gar nichts zu tun gehabt.

Urteil im Kartnig-Prozess

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