Alaska im Einsatz

Hündin rettete Schüler vor Erfrieren

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Der 17-Jährige hatte sich angetrunken, war im Schnee ausgerutscht und liegengeblieben.

Marcus R. (17) hatte Viktorias Fotos zerrissen, sie von seiner Facebook-Seite verbannt und ihre Briefe verbrannt. Aber aus seinem Herzen streichen konnte er Viktoria nicht. Die Folge: In der Nacht auf Montag wäre der Gymnasiast aus dem Sportinternat Schloss Leopoldstein in Eisenerz aus Liebeskummer fast gestorben.

Kein Problemkind
Schon bei der Busfahrt von der Oma zum Schloss hatte Marcus sein Leid mit ein paar tiefen Zügen aus einer Flasche betäubt. „Aber beim Abendessen am Sonntag fiel der Bub nicht auf“, so Internatsleiter Harald Schnedl. Nachsatz: „Marcus hat uns bisher überhaupt noch nie Sorgen gemacht.“

Verschwunden
Was sich dramatisch änderte, als der Teenager bei der Zimmerkontrolle um 19.30 Uhr fehlte – und zwei Stunden später noch immer abgängig war. Mitschüler verrieten dem Heimleiter, dass sich Marcus mit Schnaps abgefüllt hatte. Resultat: Um 22 Uhr schlug Pädagoge Schnedl Alarm. Denn vor der Tür herrschten Schneeregen und eine Temperatur von ein Grad minus.

Im Rausch gestürzt
Bergrettung, Alpinpolizei und eine Diensthundestreife rückten aus, um den Schüler zu suchen. Um zwei Uhr früh schlug die Hündin „Alaska“ beim Seebuffet an. Marcus war offenbar ausgerutscht und im Vollrausch nicht mehr aufgestanden. Zusammengekauert und völlig durchnässt lag der Abgängige vor der Holzhütte. Hundeführer Hans-Peter Tatschl: „Marcus hatte nur noch 34 Grad Körpertemperatur. Ohne Hilfe wäre er sehr wahrscheinlich erfroren.“

Spital
Der zitternde Teenager wurde ins LKH Leoben gebracht. Und Montag gab dort Mediziner Prof. Reinhold Kerbl Entwarnung: „Der Patient wird bald wieder auf den Beinen sein. Folgeschäden sind nicht zu befürchten.“

Internatsleiter Schnedl hat Marcus verziehen. Und seine Kumpel haben ihm eine SMS geschickt: „Wenn eine Freundin geht, muss man die Tür schließen, sonst wird es kalt.“

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