FPÖ fordert

Kebab-Verbot in Grazer Öffis

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Die Freiheitlichen wollen Kebab und Pizza aus den Grazer Öffis verbannen. Vorbild ist hier Wien, wo der Fahrgastbeirat ein Ess-Verbot verlangt.

Alk- und Handyverbot sind passe: Nun tobt in Graz eine Debatte über ein „Kebab-Verbot“ in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ausgehend von Wien, wo der Fahrgastbeirat für ein Essverbot eintritt, will jetzt die Grazer FPÖ den Verzehr „geruchsintensiver Speisen“ in Bus und Tram verbieten. Die Grazer Verkehrsbetriebe (GVB) verweisen auf die bestehenden Richtlinien: „Picknicken ist in unseren Fahrzeugen ohnehin nicht erlaubt.“

Kebab und Pizza
Damit ist es aus Sicht von FPÖ-Gemeinderat Gerhard Mari­acher jedoch nicht getan. „Wenn die GVB neue Fahrgäste gewinnen und bestehende nicht verlieren möchten, muss die Sauberkeit in den Bussen und Straßenbahnen massiv verbessert werden“, meint der LKH-Bedienstete. Er kritisiert „das bedenkenlose Futtern geruchsintensiver Speisen wie Pizza und Kebab“. Die Belästigung der Fahrgäste sei oft derart schlimm, dass „man sich fast schon nur Zwiebel wünscht“, ätzt der Freiheitliche.

Kontrollen und Strafen
Mariacher will jedenfalls „unnötige Verschmutzungen in den Verkehrsmitteln und auch an der Kleidung Mitreisender“ nicht mehr hinnehmen und fordert VP-Bürgermeister Siegfried Nagl und seine grüne Stellvertreterin Lisa Rücker auf, auf allen GVB-Linien ein Ess-Verbot zu verordnen. Freilich müssten die Vorschriften auch kontrolliert und notfalls sanktioniert werden. Mariacher spielt hier auf Nagls „Handy-Gebot“ an, das von den Fahrern und Fahrscheinkontrolleuren weder überprüft, noch bei Missbrauch bestraft wird.

Keine Freude
Im Mutterkonzern der GVB, der Graz AG, hat man mit dem Vorstoß der Blauen keine Freude. „In unseren Beförderungsrichtlinien ist das Essen von Eis etc. ohnehin untersagt“, betont ein Sprecher. Demnach „obliegt es dem Fingerspitzengefühl unserer Fahrer einzuschreiten oder nicht“. Es sei kein Problem, wenn jemand eine Breze esse. Ein Picknick im Fahrzeug sei hingegen nicht erlaubt. Eine Fahrgastbefragung wie Wien sie derzeit macht, ist nicht geplant.

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