Schneeschmelze

"Land unter" auf Grazer Murpromenade

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Graz spürt die Nachwehen des Winters: Hochwassersperre an der Murpromenade und Kostenexplosion beim Winterdienst.

Draußen regiert zwar bereits der Frühling, dennoch gibt der scheidende Winter noch einmal ein kräftiges Zeichen von sich. Das warme Wetter bringt nämlich die Schneemassen auf den Bergen zum Schmelzen. Wasserhochstände in den heimischen Flüssen sind die Folge.

Mur ist 4,10 Meter hoch
Bereits Dienstagvormittag musste die gesamte Murpromenade in Graz für Spaziergänger und Radfahrer gesperrt werden. Der Grund: Der Wasserstand ist über 4,10 Meter gestiegen. „Ab diesem Pegelstand werden die Zugänge zur Murpromenade versperrt und der Lift so geschaltet, dass die Promenade nicht mehr angefahren werden kann“, erklärt Wolfgang Hübel von der Berufsfeuerwehr Graz. Wer sich dennoch ans Ufer verirrt und dabei ertappt wird, muss mit Strafen bis zu 3.634, in besonders schweren Fällen sogar bis zu 36.336 Euro rechnen.

Längere Sperre
„Der Wasserstand schwankt derzeit um rund fünf Zentimeter pro Stunde, ist aber konstant über dem Warnwert“, schildert Hübel. An der Keplerbrücke wurden beispielsweise 4,14 Meter gemessen. Bis wann genau die Sperre aufrecht sein wird, hängt vom Wetter ab. „Ich schätze sicher noch länger, weil es in der Obersteiermark so viel Schnee gibt, der jetzt schmilz“, so Hübel. Der Mur- und Mürzpegel in der Obersteiermark sei momentan noch im Steigen. „Größere Gefahren drohen weder in Graz noch im Rest der Steiermark. Der Wasserstand in den Flüssen ist, wie immer im Frühling, etwas erhöht“, erklärt der Hochwasserspezialist des Landes, Rudolf Hornich.

Warme Ostern
Milde Temperaturen und somit eine weitere Schneeschmelze prognostiziert auch Albert Sudy, Meteorologe der Zamg: „Wettermäßig bleibt es in den nächsten Tagen bis einschließlich Ostersonntag warm.“ Erst wenn es kälter wird, gehen die Wasserstände wieder zurück. Ein großes Loch hat der vergangene Winter übrigens in die Kassen der Stadt Graz gerissen. 2,3 Millionen statt wie im Vorjahr 1,8 Millionen Euro kostete der Winterdienst. Der Streusalzverbrauch stieg von 880 auf mehr als 2.100 Tonnen.

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