Vermögen

Lottogewinner blüht Steuer-Verfahren

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Der Grazer bezieht zwar bloß Minipension, hat aber Vermögen in Liechtenstein.

In Graz bezieht er bloß eine schmale Rente, doch im "Steuerparadies“ Liechtenstein hat der Mann ein Vermögen in einer Stiftung geparkt. Das Geld stammt aus einem Lottogewinn. Soweit, so gut, wenn nicht Justitia nach Fortuna ein Auge auf den 62-Jährigen geworfen hätte. Jetzt hat der Rentner eine Anklage wegen Steuerhinterziehung am Hals. Es geht um 181.000 Euro. Eine schöne Bescherung, die der Lottogewinner der berühmt-berüchtigten Steuer-CD mit sensiblen Daten aus Liechtenstein zu verdanken hat. Freilich gilt die Unschuldsvermutung.

Fortuna
Die außergewöhnliche Geschichte beginnt Anfang der Neunziger Jahre. Der Mann, in Kärnten geboren und in Graz zu Hause, darf sich über einen Lottogewinn freuen. Er beschließt, eine Stiftung zu gründen, deren Zweck die Verwaltung des Vermögens ist. Das Sagen in der Stiftung hat der Angeklagte, der sich in den Folgejahren über Erträge von bis zu 100.000 Euro jährlich freuen darf. Kein Vergleich dazu ist die Pension von ein paar Hundert Euro monatlich.

Justitia
Das Blatt wendet sich, als die Behörden von einem ehemaligen Mitarbeiter einer Liechtensteiner Bank vertrauliche Daten über Tausende Kunden erhalten und verwerten. Man kam dem Rentner mit der Stiftung auf die Spur und verlangt nun nachträglich 181.000 Euro an Abgaben zurück.

Wann und ob der Prozess stattfindet, ist ungewiss. Die morgige Verhandlung wurde abgesagt, der Angeklagte soll verhandlungsunfähig sein.

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