Murau

Faschingsrenner werden UNESCO-Kulturerbe

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Erster Beitrag für immaterielles Kulturerbe nur aus der Steiermark.

Das Murauer Faschingsrennen ist bei der jüngsten Sitzung der österreichischen UNESCO-Kommission in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Wie es am Freitag hieß, habe der bezirksübergreifende, landesweit und bundesweit einzigartige Brauch die Anforderungen der Aufnahme als erstes rein steirisches immaterielles Kulturgut erfüllt.

Bisher ist nur der Samson-Umzug gelistet, der auch im Raum Murau vorkommt, aber primär dem Salzburger Lungau zugeordnet wird. Das Murauer Faschingsrennen ist ein Umzugs- und Heischebrauch, der am Faschingsmontag in mehreren Orten ausgeübt wird. Die Mitwirkenden - nur Männer - sind verkleidet und agieren als u.a. "Wegauskehrer" und "Heahgreifer", dazu kommen die mit Kuhglocken ausgestatteten "Schellfoschingen" und "Glockfoschingen", eine Musikgruppe sowie Darsteller eines Brautpaares und verschiedener Berufsgruppen. Die Hauptgruppe legt die gesamte, etwa 30 km lange Strecke hauptsächlich gehend bzw. im Laufschritt zurück.

Das Murauer Faschingsrennen wurde erstmals 1885 erwähnt, erste Fotodokumente stammen aus St. Georgen ob Murau aus den 1930er Jahren. Die ältere Forschung stellt den vegetationskultischen Ursprung in den Vordergrund - der Lärm soll den Winter verscheuchen und den Frühling einläuten -,  die neuere Forschung steht die identitätsstiftende, psychohygienische Funktion des Brauches im Vordergrund

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