Raubüberfällen

„Murufer-Bande" geschnappt

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Die Burschen besorgten sich die „Anleitung“ für die Überfälle im Internet. Die Beute gaben sie für Drogen, Alkohol und Zigaretten aus.

Eine Serie von brutalen Raubüberfällen auf der Grazer Murpromenade ist geklärt:
Vier Burschen im Alter von 15 und 16 Jahren wurden als Täter ausgeforscht. Für insgesamt drei Überfälle sollen die Jugendlichen verantwortlich sein – sie schlugen stets bei Dunkelheit auf der Murpromenade im Bereich des Marburger Kais zu.

Zum ersten Mal wurden drei der Burschen am 17. März aktiv: Zwei mit Kapuzen maskierte 15- und ein 16-Jähriger, der eine täuschend echt aussehende Softgun bei sich hatte, lauerten einem betrunkenen Studenten auf und zwangen ihn zur Herausgabe von Bargeld. Am 2. Mai dann der nächste Überfall: Die Burschen bedrohten ein Studentenpärchen, das auf einer Bank an der Murpromenade saß. Die beiden Opfer mussten Handys und Geld herausgeben.

Baseballschläger
Drei Wochen später, am 23. Mai, rückten die Jugendlichen zum bisher letzten Überfall aus – diesmal erhielten die Täter Verstärkung von einem vierten Burschen (15), der mit einem Baseballschläger bewaffnet war. Gemeinsam überfiel das Quartett drei junge Frauen und forderte deren Bargeld und Handys. Als eine der Frauen laut um Hilfe rief, schlug ihr der Bursch mit dem Baseballschläger auf den Oberschenkel. Das verletzte Opfer musste später im Spital behandelt werden.

Die Polizei, die nach dem Überfall eine Fahndung einleitete, konnte den Räuber mit dem Baseballschläger festnehmen. Bei der Einvernahme war der 15-Jährige zwar geständig, weigerte sich aber, die Namen seiner Komplizen zu nennen. Doch weil die Polizei die gestohlenen Handys überwachte, konnten schließlich auch die anderen Mitglieder der „Muruferbande“ geschnappt werden. Die Jugendlichen gaben die Überfälle zu – Videos aus dem Internet hätten sie dazu inspiriert. Alle Verdächtigen wurden in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht.

Stress
Die Videos seien für die Jugendlichen die „Initialzündung“ zu den Überfällen gewesen, meint Ermittler Klaus Eibel. Die Burschen würden aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen. „Sie sind oft allein. Da haben sie viel Zeit zum Nachdenken – und zum Blödsinn machen“, so Eibel. Die Beute gaben die Räuber übrigens für Cannabis, Alkohol und Zigaretten aus. Eibel: „Das Cannabis haben sie angeblich zum Entspannen gebraucht, weil sie so einen Stress hatten.“

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